Eine Beschäftigung mit der Thematik Demenz, Sterben und Tod erfolgt selten ohne zwingenden Grund. Insbesondere dann, wenn es um die eigene Betroffenheit geht. Andererseits stoßen Demenz, würdevolles Sterben und Sterbehilfe auf großes gesellschaftliches Interesse und lösen heftige, teils kontroverse Debatten aus. Eine bewusste Annäherung an das Krankheitsbild Demenz ist unabdingbar, es darf weder verdrängt noch tabuisiert werden. Gerade in ethischen Auseinandersetzungen zur Demenz wird die Frage aufgeworfen, wie unter dem Gesichtspunkt der knappen finanziellen Ressourcen und dem Personalmangel in der Altenhilfe mit dementen Menschen und mit sterbenden Dementen im Speziellen verfahren werden soll. Verschärft wird die Debatte durch die Ratiofixierung des abendländischen Menschenbildes. Die Angst vor dem Verlust der kognitiven Fähigkeiten im Alter ist gesellschaftlich tief verwurzelt. In diesem Buch wird das Sterben bei demenzkranken Menschen anhand des utilitaristischen Menschenbildes und des christlichen Menschenbildes unter Berücksichtigung des Würdebegriffes differenziert betrachtet.