Erstmalig werden die Langzeitergebnisse nach stereotaktischer Hirnoperation bei Menschen mit krankhaft abweichendem Sexualverhalten umfassend dargestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die ausführliche Beschreibung des Ergehens der 28 von der Hamburger Arbeitsgruppe operierten und betreuten Patienten - sowohl vor als auch nach Durchführung des Eingriffes. Das Verfahren war zu Beginn der 1970er Jahre bei insgesamt 75 sexuell Devianten in der damaligen Bundesrepublik angewandt worden und bald unter heftige Kritik sowohl von psychiatrisch-sexualwissenschaftlicher Seite als auch in der Öffentlichkeit geraten. Nachdem sich die Methode nicht hatte durchsetzen können, wurde sie nach wenigen Jahren wieder verlassen. Die nun vorliegende Auswertung einer Vielzahl von Daten, die an mehr als einem Drittel aller überhaupt aus sexual-psychiatrischer Indikation in Deutschland Operierten erhoben werden konnten, die sorgfältige Sichtung der Literatur sowie die Einschätzung der Methode unter krankheitstheoretischen und therapietheoretischen Aspekten erlaubt eine abschließende historische Würdigung der seinerzeit geübten Vorgehensweise.
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