Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 2,1, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Humor kann schockieren, beleidigen, verletzen und sogar als Entschuldigung dienen. Und dennoch wird Humor stets als etwas Positives gehandelt. Diese Arbeit soll jedoch die Kehrseite unseres Vergnügens aufzeigen. Während das Phänomen Humor von der Philosophie bislang eher vernachlässigt wurde, gilt hier das Hauptinteresse einer spezifischen Form des Humors: dem Blason populaire-Witz. Ziel ist es, den Witz aus seinem gewöhnlichen Spaßmodus herauszunehmen und in einen philosophischen Diskurs einzubetten. Die Schwierigkeit dabei besteht in der Polysemie von Witzen. Sie können verschiedene Funktionen und Bedeutungen zur gleichen Zeit haben, was wiederum zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Humor stellt somit eine äußerst ambivalente Kommunikationsform dar.Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, inwiefern Blason populaire-Witze moralische Relevanz haben können. Zur Realisierung dieses Vorhabens wird wie folgt vorgegangen:Kapitel 2 bildet den theoretischen Rahmen, der für die Untersuchungen im späteren Verlauf grundlegend ist. Es werden daher zunächst die Begriffe Lachen, Humor und Witz eingeführt und erläutert (2.1), um anschließend drei Theorien des Humors herauszuarbeiten (2.2). In einem nächsten Schritt richtet sich der Fokus auf die verbalisierte Humorform des Witzes (2.3). Daraufhin wird in Anknüpfung an die Charakterisierung des ethnischen Witzes der in dieser Arbeit präferierte Terminus der Blason populaire vorgestellt. Nationale oder ,ethnische' Stereotype stellen ein wesentliches Element von Blason populaire-Witzen dar. Demnach illustriert Kapitel 3, wie die besagten Stereotype von rassistischen Stereotypen zu unterscheiden sind (3.1). Hierfür ist es notwendig, einen adäquaten Erklärungsansatz des Rassismusbegriffs darzulegen (3.2). Dieser kurze Einblick hilft uns auch dabei, in Kapitel 4die Problematik von Blason populaire-Witzen zu erschließen. Im ersten Abschnitt werden ausgewählte Blason populaire-Witze anhand ihrer verwendeten Stereotype analysiert und evaluiert (4.1.1). Indem die moralische Verwerflichkeit von Stereotypen herausgearbeitet wird (4.1.2), kann darauf aufbauend zur kritischen Diskussion von Blason populaire-Witzen übergeleitet werden (4.1.3). Dabei gilt es zudem zu klären, wie sich die im Vorangegangenen erörterte Problematik zum Erzähler und Publikum (4.1.4) sowie zur Aufrechterhaltung des Blason populaire-Witzes verhält (4.2). Die Arbeit schließt in Kapitel 5 mit einem Fazit.
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