Diese empirisch orientierte Arbeit untersucht aus soziolinguistischer Sicht die deutschen Kolonien in Südbrasilien aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Zum einen werden soziale Kategorisierungen ermittelt, nach denen die Menschen der südbrasilianischen 'deutschen Kolonien' ethnischen Gruppen zugeordnet werden können. Als Mitglieder solcher Gruppen werden ihnen wertend bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zugeschrieben. Daraus ergibt sich u. a. ein stereotypisches Bild der Deutschstämmigen. Zum anderen wird anhand von ausgewählten Variablen im Bereich der Phonologie das Portugiesische quantitativ erfaßt. Das sogenannte Kontakt-Portugiesische der Informanten wird näher charakterisiert, indem der Einfluß von Alter, Geschlecht und Ruralität auf die Verteilung der linguistischen Variablen untersucht wird.