Die Einführung und Durchführung wirksamer Infektionskontrollprotokolle in allen Bereichen des Gesundheitswesens kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In der Zahnmedizin ist die Infektionskontrolle sogar noch wichtiger, da in der Mundhöhle mehr Mikroorganismen zu finden sind als in anderen Bereichen, die nur halb so infektiös sind wie Blut, und die wahrscheinlichsten Übertragungswege in Zahnarztpraxen sind Stichwunden, Hautabschürfungen oder Läsionen. Zahnärztliche Aerosole, Spritzer und die Kontamination von Instrumenten können ebenfalls Viren übertragen, die bei Raumtemperatur mehrere Wochen lang überleben können. Da Kieferorthopäden die zweithöchste Inzidenz von Hepatitis B unter den zahnärztlichen Fachkräften aufweisen, wird die Notwendigkeit eines strengen Infektionskontrollprotokolls in einer kieferorthopädischen Praxis deutlich. In diesem Artikel werden verschiedene Sterilisationsprotokolle mit den entsprechenden wissenschaftlichen Daten erörtert, wobei die Langlebigkeit der Instrumente im Auge behalten wird, um dem anspruchsvollen Kieferorthopäden eine fundierte Entscheidung hinsichtlich ihrer Umsetzung zu erleichtern.