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Zwei Kinder, die der Weltkrieg in ein abgelegenes Heim verschlagen hat, begegnen im Wald einem Monster; noch ein Menschenalter später rätseln sie, ob diese unvergeßliche, quälende Erscheinung eine Halluzination war oder ein Lindwurm. Der Untermieter einer pensionierten Lehrerin wird von einem Phantom heimgesucht; es ist der verstorbene Sohn seiner Gastgeberin, der im Garten des Hauses leibhaftig vor ihm steht. Eine Frau entdeckt, daß sie allmählich versteinert. Einem Gynäkologen stößt im Keller der Klinik, wo eine Sammlung von musealen Geburtszangen, Prothesen und Föten in Spiritus vor sich…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Kinder, die der Weltkrieg in ein abgelegenes Heim verschlagen hat, begegnen im Wald einem Monster; noch ein Menschenalter später rätseln sie, ob diese unvergeßliche, quälende Erscheinung eine Halluzination war oder ein Lindwurm. Der Untermieter einer pensionierten Lehrerin wird von einem Phantom heimgesucht; es ist der verstorbene Sohn seiner Gastgeberin, der im Garten des Hauses leibhaftig vor ihm steht. Eine Frau entdeckt, daß sie allmählich versteinert. Einem Gynäkologen stößt im Keller der Klinik, wo eine Sammlung von musealen Geburtszangen, Prothesen und Föten in Spiritus vor sich hindämmert, eine fatale Liebesgeschichte zu. A.S. Byatt erzählt solche Geschichten mit skrupulöser, quasi photographischer Genauigkeit, aber durch den vertrauten Alltag schleicht sich die Unheimlichkeit uralter Märchen ein.Eine dieser Erzählungen trägt den Titel Body Art. Er kann als Leitfaden durch das ganze Buch dienen. Denn die Traumata und Obsessionen, von denen es handelt, Trauer und Angst, Scham und Wahn -, sie gehen den Personen buchstäblich unter die Haut. Mit der Sonde ihrer Phantasie läßt Byatt, eine Meisterin des Untergründigen, den psychologischen Roman hinter sich. Sie zeigt uns vieles, was wir nie bemerkt, nie für möglich gehalten hätten, und was den Schrecken, aber das Wunder unserer Existenz ausmacht.
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Autorenporträt
Melanie Walz, geboren 1953 in Essen, wurde 1999 mit dem Zuger Übersetzer-Stipendium und 2001 mit dem Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet. Sie ist die Übersetzerin von u. a. Antonia Byatt, John Cooper-Powys, Lawrence Norfolk. 2009 erhielt sie den Blue Metropolis Literary Grand Prix.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Fasziniert berichtet Burkhard Müller, wie Antonia S. Byatt den Leser in der Unsicherheit des Eingebildeten schweben lässt. Ob es das Monster wirklich gab, das zwei Mädchen in der ersten Geschichte in einem Wald begegnet und ihr ganzes Leben verfolgt, wird nie geklärt. Das wiederum sorgt für Verstörung, und auch für eine gewisse britische Melancholie im Erzählen Byatts. "Alle diese acht Geschichten atmen eine besondere Art von Traurigkeit, die man sich außerhalb Englands gar nicht denken kann." Beeindruckt zeigt sich Müller auch von der Eigenart der Autorin, gerade dann mit dem Erzählen anzufangen, wenn der "Punkt der äußersten Ermattung" erreicht ist und ihm damit die Qualität eines "Todkranken" zu verleihen, "der keine Hoffnung hat".

© Perlentaucher Medien GmbH