„Sterne über Afrika“ ist die Geschichte der Amelie von Freyer, die sich vor hundert Jahren mit der Männerwelt anlegt. Zunächst als Ärztin, der die Männer im Kaiserreich keine Chance geben, weil sie ja „nur“ eine Frau ist. Amelie reist in die damalige Kolonie Deutsch Ostafrika, weil sie dort ein
Urwaldkrankenhaus aufbauen will. Schon die Begegnung mit ihrem dort lebenden Bruder, einem Farmer,…mehr„Sterne über Afrika“ ist die Geschichte der Amelie von Freyer, die sich vor hundert Jahren mit der Männerwelt anlegt. Zunächst als Ärztin, der die Männer im Kaiserreich keine Chance geben, weil sie ja „nur“ eine Frau ist. Amelie reist in die damalige Kolonie Deutsch Ostafrika, weil sie dort ein Urwaldkrankenhaus aufbauen will. Schon die Begegnung mit ihrem dort lebenden Bruder, einem Farmer, stimmt sie nachdenklich: Was erwartet man eigentlich von ihr? Kann sie in Afrika das finden, was sie in Deutschland nicht bekam - Anerkennung? Als ihr jemand anbietet, an einer gefährlichen Expedition teilzunehmen, greift sie mit beiden Händen zu. Obwohl sie ahnt, dass die Sache einen Haken hat. Was sich auch bewahrheitet. Doch es ist zu spät, denn da ist eine Frau mit zwei kleinen Kindern, die ebenfalls in dieses Abenteuer hineingezogen werden soll. Auch um dieser Hermine beizustehen, geht Amelie auf die Expedition. Und es wiederholt sich, was Amelie schon in Deutschland zu schaffen gemacht hat: Kein Mann nimmt sie ernst, man will sie einfach fortschicken. Natürlich lässt sie sich das nicht bieten, da ist sie ganz moderne Frau, auch wenn sie immer peinlich darauf achtet, die guten Sitten zu beachten. Je tiefer Amelie in den dunklen Kontinent vordringt, umso mehr wird sie mit eigentümlichen Erlebnissen und Menschen konfrontiert. Da ist ein kleiner Junge, der ihr eine Schlange ohne Federlesen vom Hals schafft, da sind Offiziere, die hochmütig sind. Und einer, den sie zu lieben lernt.
Das liest sich alles enorm spannend und vor allem abwechslungsreich. Selten - ich glaube, ich sollte sagen: noch nie - habe ich ein Buch gelesen, das derart vielgestaltig ist. Es ist mehr als einer dieser vielen Afrikaromane, die wie die Pilze im Herbst aus dem Boden schießen. Sterne über Afrika enthält Historie, einiges über Medizin, das mir komplett unbekannt war und Mystik, gewürzt mit einer nicht zu großen Liebesgeschichte. Die übrigens eine grandiose Liebesszene enthält. Eine Mischung, die in diesem Genre wirklich kein Beispiel findet. Fünf Sterne!