Kim Winter erzählt die Geschichte von Mia und Iason in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Mia. Das hat den Vorteil, dass man die intensiven Gefühle, die Mia in dieser Geschichte durchlebt, quasi selbst spürt. Denn es gelingt der Autorin hervorragend, diese einzufangen und
glaubhaft zu vermitteln. Außerdem bekommt man so einen Einblick in Mias Gedanken und kann ihre…mehrKim Winter erzählt die Geschichte von Mia und Iason in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Mia. Das hat den Vorteil, dass man die intensiven Gefühle, die Mia in dieser Geschichte durchlebt, quasi selbst spürt. Denn es gelingt der Autorin hervorragend, diese einzufangen und glaubhaft zu vermitteln. Außerdem bekommt man so einen Einblick in Mias Gedanken und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen. Durch die verwendete Perspektive hat man zwar eine etwas eingeschränkte Sicht auf die Gesamthandlung, doch zu "Sternenschimmer" passt die Ich-Perspektive perfekt, denn die Liebe zwischen Mia und dem Loduuner Iason kann niemand besser beschreiben als die Hauptprotagonistin selbst.
Man könnte nun vielleicht meinen, dass in "Sternenschimmer" eine Teenager-Romanze beschrieben wird, die sich lediglich dadurch von anderen Genre-Vertretern unterscheidet, dass die Handlung in der Zukunft angesiedelt ist und mit einem außerirdischen Hauptcharakter versehen wurde. Doch das würde der Geschichte, meiner Meinung nach, nicht gerecht werden, denn sie hat noch viel mehr zu bieten. Der Blick in die Zukunft, in der das Leben unter Glaskuppeln stattfinden muss, da niemand die Zeichen des Klimawandels ernst genommen hat, regt zum Nach- und Umdenken an. Denn das beschriebene Szenario ist äußerst glaubhaft und wirkt auf mich nicht gerade erstrebenswert. Durch die detaillierten, aber keinesfalls zu umfangreichen Beschreibungen der Autorin kann man sich Mias Umgebung gut vorstellen. Da man diese durch Mias Augen betrachtet, wird man Schritt für Schritt mit den herrschenden Gepflogenheiten vertraut und kann sich gut zurechtfinden.
Iason kommt, gemeinsam mit anderen Flüchtlingskindern, vom Planeten Loduun auf die Erde. Die Loduuner sind auf Mias Heimatplaneten zwar nun in Sicherheit, doch die Angst und die Bilder der traumatischen Ereignisse, die sie während des Krieges durchleben mussten, sitzen tief. Außerdem wird schnell klar, dass ihnen längst nicht alle Irden wohlgesonnen sind. Die Loduuner unterscheiden sich zwar äußerlich nicht sehr von den Menschen, dennoch müssen sie sich mit Vorurteilen, die sich auf ihre Persönlichkeit und ihre Lebensweise beziehen, auseinandersetzen. Auch das ist eine interessante Facette von "Sternenschimmer", die Mia und Iason vor einige Probleme stellt. Denn obwohl Mia Iason von Herzen liebt, hat sie doch Schwierigkeiten sich an einige Besonderheiten zu gewöhnen und sie zu akzeptieren. Die verschiedenen Protagonisten wirken sehr lebendig und ihre kleinen und großen Probleme glaubhaft und nachvollziehbar. Da Mia manchmal recht impulsiv handelt, merkt man deutlich, dass sie noch dabei ist, erwachsen zu werden. Das ist allerdings nicht negativ gemeint, da Mia dadurch besonders herzlich und lebendig wirkt. Man kann sich mit ihr identifizieren und das ist bei einer Erzählung in der Ich-Perspektive, meiner Meinung nach, besonders wichtig. Doch auch die Spannung kommt in diesem Buch nicht zu kurz, denn Mia wird in eine Sache von ungeahntem Ausmaß verwickelt.
Obwohl ich um romantische Geschichten sonst einen großen Bogen mache, konnte mich "Sternenschimmer" überzeugen. Ich habe mit Mia, Iason und ihren Freunden mitgefiebert und konnte mich richtig auf die Geschichte einlassen. Die gelungene Mischung aus Haupt- und Nebenhandlungen machen das Buch zu einem Lese-Highlight.