Für Dorian Kammer ist es der Tag, an dem er den Boden unter den Füßen verliert: Als der junge Streifenpolizist zu einem Leichenfund gerufen wird, muss er entsetzt feststellen, dass der Tote sein jüngerer Bruder Robin ist; brutal ermordet. Für Kommissarin Ina Henkel wird schnell klar, dass der Grund für den Mord in der Vergangenheit der beiden ungleichen Brüder zu suchen ist. Robin und Dorian Kammer waren noch Kinder, als ihre Mutter - eine Sängerin, deren kurze Karriere in einem Desaster endete - sie bei Pflegeeltern abgab und danach verschwand. Während Dorian zur Polizei ging, geriet sein Bruder immer mehr auf die schiefe Bahn. Bei ihren Ermittlungen stößt Ina Henkel auf Lebensspuren einer faszinierenden, aber verletzlichen Frau, deren Charisma sie immer mehr in Bann zieht. So sehr, dass sie fast zu spät entdeckt, dass auch der treue Polizist Dorian nicht die ganze Wahrheit sagt ....
Astrid Paprotta hat mehr als einen schockierenden Thriller geschrieben, der die Grenzen des Genres sprengt. "Sterntaucher" ist das aufrüttelnde Psychogramm einer zersprengten Kleinfamilie, die schonungslose Analyse einer im Kern verwahrlosten Gesellschaft. Gebannt folgt man der minutiösen Schilderung einer Ermittlung, die nicht nur Kommissarin Henkel an den Rand des Zumutbaren führt.
Astrid Paprotta hat mehr als einen schockierenden Thriller geschrieben, der die Grenzen des Genres sprengt. "Sterntaucher" ist das aufrüttelnde Psychogramm einer zersprengten Kleinfamilie, die schonungslose Analyse einer im Kern verwahrlosten Gesellschaft. Gebannt folgt man der minutiösen Schilderung einer Ermittlung, die nicht nur Kommissarin Henkel an den Rand des Zumutbaren führt.
Miss Oberkommissarin
Ina Henkel: Ein bisschen zu perfekt, ein bisschen zu sehr Identifikationsfigur für die Zielgruppe des zweiten „Ina-Henkel-Romans“ von Astrid Paprotta. Mit Sterntaucher wird sie aber wohl doch in die Liga der Wallanders und Brunettis aufsteigen, denn, ob man will oder nicht, man kann sich dem Charme Ina Henkels tatsächlich nicht entziehen. Sie ist dreißig, schön, hat Träume und unerfüllte Sehnsüchte und kommt mit ihrem Beruf als Oberkommissarin souverän zurecht, auch wenn ihr die Leichen manchmal zu viel werden und sie sich bisweilen vorwirft, ihre Jugendträume verraten zu haben.
Familientragödie
Der gut konstruierte Fall, den sie in Sterntaucher zu lösen hat, führt sie in tiefe Schichten ihrer eigenen Persönlichkeit. Die faszinierende Mutter des Ermordeten dient ihr als bedrohliche Identifikationsfigur ihrer selbst und führt ihr die Gefahren persönlichen Scheiterns und unerfüllter Träume vor.
So ist diese spannende und zum Teil schockierende Geschichte mit ihren überzeugend gezeichneten Charakteren mehr als nur ein guter Krimi, in dem der brutale Mord an Robin Kammer aufgeklärt werden soll. Der Streifenpolizist Dorian, wird zuerst an den Tatort gerufen. Er erkennt in dem vom Mörder seltsam behutsam aufgebahrten Toten seinen Bruder. Henkel, die den Fall zu lösen hat, ahnt bald, dass der Grund für den Mord in der Vergangenheit der beiden Brüder liegt, von denen der eine sich für das Gesetz entschieden hat, der andere – Robin – in die Kriminalität absank. Bei ihren Recherchen lernt sie bald die Mutter der beiden kennen und ist von der charismatischen Persönlichkeit der gescheiterten Künstlerin in den Bann gezogen.
Abgründe der Gesellschaft
Sie lernt nicht nur eine erschütternde Familiengeschichte kennen, sondern auch Abgründe unserer Gesellschaft, die sich noch nicht kannte. Paprotta führt uns mit den Augen Ina Henkels, der es nur unter Anstrengungen gelingt, den Fall zu Ende zu führen, schonungslos in eine Welt, in der Gewalt, Drogen und Prostitution herrschen, und in der mit perversen und menschenverachtenden Gelüsten Geld verdient wird.
Ihr großes psychologisches Einfühlungsvermögen macht den gelungenen, in einer flapsigen aber zeitgemäßen Sprache geschriebenen Krimi zu einer idealen Abendlektüre, wenn mal kein Krimi im Fernsehen lockt.
Ina Henkel: Ein bisschen zu perfekt, ein bisschen zu sehr Identifikationsfigur für die Zielgruppe des zweiten „Ina-Henkel-Romans“ von Astrid Paprotta. Mit Sterntaucher wird sie aber wohl doch in die Liga der Wallanders und Brunettis aufsteigen, denn, ob man will oder nicht, man kann sich dem Charme Ina Henkels tatsächlich nicht entziehen. Sie ist dreißig, schön, hat Träume und unerfüllte Sehnsüchte und kommt mit ihrem Beruf als Oberkommissarin souverän zurecht, auch wenn ihr die Leichen manchmal zu viel werden und sie sich bisweilen vorwirft, ihre Jugendträume verraten zu haben.
Familientragödie
Der gut konstruierte Fall, den sie in Sterntaucher zu lösen hat, führt sie in tiefe Schichten ihrer eigenen Persönlichkeit. Die faszinierende Mutter des Ermordeten dient ihr als bedrohliche Identifikationsfigur ihrer selbst und führt ihr die Gefahren persönlichen Scheiterns und unerfüllter Träume vor.
So ist diese spannende und zum Teil schockierende Geschichte mit ihren überzeugend gezeichneten Charakteren mehr als nur ein guter Krimi, in dem der brutale Mord an Robin Kammer aufgeklärt werden soll. Der Streifenpolizist Dorian, wird zuerst an den Tatort gerufen. Er erkennt in dem vom Mörder seltsam behutsam aufgebahrten Toten seinen Bruder. Henkel, die den Fall zu lösen hat, ahnt bald, dass der Grund für den Mord in der Vergangenheit der beiden Brüder liegt, von denen der eine sich für das Gesetz entschieden hat, der andere – Robin – in die Kriminalität absank. Bei ihren Recherchen lernt sie bald die Mutter der beiden kennen und ist von der charismatischen Persönlichkeit der gescheiterten Künstlerin in den Bann gezogen.
Abgründe der Gesellschaft
Sie lernt nicht nur eine erschütternde Familiengeschichte kennen, sondern auch Abgründe unserer Gesellschaft, die sich noch nicht kannte. Paprotta führt uns mit den Augen Ina Henkels, der es nur unter Anstrengungen gelingt, den Fall zu Ende zu führen, schonungslos in eine Welt, in der Gewalt, Drogen und Prostitution herrschen, und in der mit perversen und menschenverachtenden Gelüsten Geld verdient wird.
Ihr großes psychologisches Einfühlungsvermögen macht den gelungenen, in einer flapsigen aber zeitgemäßen Sprache geschriebenen Krimi zu einer idealen Abendlektüre, wenn mal kein Krimi im Fernsehen lockt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Tobias Gohlis weiß von Kollegen, die über dieses Buch nicht schreiben mochten, weil sie es so "verstörend" fanden. Bei ihm dagegen hat es sofort gefunkt: von der ersten Seite an fühlte er sich von der Autorin "sicher durch alle Katastrophen geleitet". Starke Worte für einen Krimi! Worum geht es? Die Geschichte beginnt auf dem Friedhof, erzählt Gohlis, zwei Männer und eine Fotografie, der eine Mann ist tot, der andere sein Bruder, der Streifenpolizist Dorian Kammer. Das Foto zeigt die beiden Brüder als Kinder und ihre Mutter, es liefert auch die Motive für den Mord. Beim Versuch, den Fall aufzuklären, verstrickt sich Kommissarin Ina Henkel, eine "horoskopsüchtige Bildzeitungsleserin", die Gewalt hasst, tief in die Familiengeschichte der Kammers. Gohlis bewundert ungemein das psychologische Einfühlungsvermögen der Autorin, die es auch noch vermag, den "Wahn" mit raffinierten sprachlichen Mitteln abzubilden, so dass sich das Geschehen "wie eine Selbstbohrschraube" in die Katastrophe dreht. Astrid Paprotta ist eine "deutsche Nachfolgerin der großen Patricia Highsmith", stellt Gohlis fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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