Im Rahmen der Abhandlungen zur Mittelstandsforschung legt die Finanzwissen schaftliche Abteilung des Instituts für Mittelstandsforschung mit der vorliegenden Arbeit ihren ersten Beitrag vor. Die Untersuchungen, über deren Ergebnisse hier berichtet wird, sind zugleich ein Beispiel für die Methode der empirischen Verhaltensforschung, die inzwischen be reits ihren festen Platz in der Reihe der Forschungsmethoden der Sozialökonomik gefunden hat. Diese Methode, in der Soziologie meist als "empirische Sozialfor schung" bezeichnet, bedeutet für die Erforschung volkswirtschaftlicher Zusammen hänge nichts anderes als Verhaltensforschung, die davon ausgeht, daß die ökono mischen Prozesse nicht als exogen determinierte Mechanismen, sondern als Ergeb nisse menschlicher Handlungen betrachtet werden müssen. Gegenstand der sozial ökonomischen Verhaltensforschung sind daher nicht nur die wirtschaftlich rele vanten Verhaltensweisen und Einstellungen selbst, sondern alle sie beeinflussenden Faktoren, nicht nur die verhaltensbestimmende Situation, sondern auch die ver haltenserklärende Motivation. Für das Gebiet der Mittelstandsforschung wird diese Methode in der vorliegen den Arbeit erstmalig nutzbar gemacht. Der bewußt eng gezogene Rahmen der Untersuchung rechtfertigt es zwar keineswegs, ihre Ergebnisse schon als repräsen tativ anzusehen; als Leitstudie gewinnt sie jedoch insofern Bedeutung, als sie einer seits gewisse Erkenntnisse der Finanzpsychologie bestätigt, zum anderen aber auch interessante neue, das "Belastungsgefühl" der befragten Kreise beeinflussende Kom ponenten erkennen läßt und darum Ansatzpunkte für die weitere Erforschung der mittelständischen Besteuerungsmentalität entwickelt.
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