"FROM THE AUTHOR OF THE BESTSELLING BIOGRAPHIES OF BENJAMIN FRANKLIN AND ALBERT EINSTEIN, THIS IS THE EXCLUSIVE BIOGRAPHY OF STEVE JOBS. Based on more than forty interviews with Jobs conducted over two years--as well as interviews with more than a hundred family members, friends, adversaries, competitors, and colleagues--Walter Isaacson has written a riveting story of the roller-coaster life and searingly intense personality of a creative entrepreneur whose passion for perfection and ferocious drive revolutionized six industries: personal computers, animated movies, music, phones, tablet computing, and digital publishing. At a time when America is seeking ways to sustain its innovative edge, and when societies around the world are trying to build digital-age economies, Jobs stands as the ultimate icon of inventiveness and applied imagination. He knew that the best way to create value in the twenty-first century was to connect creativity with technology. He built a company where leaps of the imagination were combined with remarkable feats of engineering. Although Jobs cooperated with this book, he asked for no control over what was written nor even the right to read it before it was published. He put nothing off-limits. He encouraged the people he knew to speak honestly. And Jobs speaks candidly, sometimes brutally so, about the people he worked with and competed against. His friends, foes, and colleagues provide an unvarnished view of the passions, perfectionism, obsessions, artistry, devilry, and compulsion for control that shaped his approach to business and the innovative products that resulted. Driven by demons, Jobs could drive those around him to fury and despair. But his personality and products were interrelated, just as Apple's hardware and software tended to be, as if part of an integrated system. His tale is instructive and cautionary, filled with lessons about innovation, character, leadership, and values"--
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2011Steve Jobs, der Bestseller
Die Biographie des verstorbenen Apple-Gründers findet reißenden Absatz
VON HENDRIK ANKENBRAND
Bei Hugendubel in Berlin liegt der Schinken gleich hinter dem Eingang, im Hamburger Thalia Buchhaus stapelt er sich gut sichtbar neben der Kasse. Bei der Mayerschen in Köln prangt sie ganz oben vom Bestseller-Regal: Die offizielle Biographie von Steve Jobs ist weltweit das bestverkaufte Sachbuch des Herbstes. An 38 Verlage auf der ganzen Welt wurden die Rechte am Werk des amerikanischen Journalisten Walter Isaacson verkauft, und der Absatz läuft bestens.
In den Vereinigten Staaten schnellte das Buch sofort auf Rang eins der Bestseller-Liste. Allein in der ersten Woche verkaufte es sich in Amerika 380 000 Mal, drei Mal so viel wie der zweitplazierte Roman von John Grisham. In Großbritannien kam die Biographie in den ersten sieben Tagen auf 38 000 Exemplare, in Deutschland schaffte es das Buch in einem Monat auf 260 000 Verkäufe (plus 30 000 digitale E-Book-Versionen) - damit steht Jobs bei den Sachbüchern nun die vierte Woche auf Platz eins.
Zur Erinnerung: Es ist nicht die Lebensbeichte des Papstes, auch nicht das Bewerbungsschreiben für die Kanzlerkandidatur, die da massenhaft über die Ladentische geht. Es ist die 700 eng bedruckte Seiten lange Beschreibung von Leben und Werk eines Managers aus der amerikanischen Konsumgüterindustrie, die einschließlich Weihnachtsverkäufen bis Jahresende hierzulande 300 000 Mal einen Leser gefunden haben soll - so hofft der Bertelsmann Verlag, der das Buch in Deutschland herausgibt. Ist aus den Deutschen ein Volk verkappter Elektrohändler und Marketing-Experten geworden?
Eher nicht. Bei Bertelsmann erschien vor Jahren die Biographie des langjährigen IBM-Chefs Louis Gerstner. Verkauft wurden keine zehntausend Exemplare. Der Jobs-Erfolg sei ein "Mirakel", heißt es nun staunend in der Buchbranche.
Auch deshalb, weil erste Privatrezensionen mau ausfielen. Etwas "schwergängig" sei die von Details gespickte Geschichte über Entwicklungsund Designprozess jedes einzelnen Apple-Produkts, murmeln jene, bei denen das Werk bereits im Regal Staub anzusetzen droht. Der Erfolg hat wohl eher mit der Verpackung als mit dem Inhalt zu tun: Die Marketingschlacht, mit der Bertelsmann im vergangenen Jahr Thilo Sarrazins Rekordtitel in den ersten vier Wochen 800 000 Mal verkaufte, war Blaupause für den zumindest teilweise künstlich erzeugten Hype um Jobs' Privatleben.
Schritt eins: den Erscheinungstermin vorziehen. In den Regalen sollte das Buch eigentlich erst im März 2012 liegen, doch dann zog sich Steve Jobs aus Apple zurück, und die Manager des New Yorker Verlags Simon & Schuster, die sich als Erste die Rechte gesichert hatten, drängten den Autor Walter Isaacson zur Eile. Der neue Termin lautete erst November 2011, dann Oktober. Angesichts der wenigen Informationen, die es über Jobs' Gesundheitszustand gab, machten die Journalisten in aller Welt den früheren Termin als Beleg für Jobs' nahenden Tod zum Thema.
Schritt zwei: die Presse noch mehr einspannen. Hype steigert die Auflage, also stritten sich die Medien um die Vorabdruckrechte der Biographie. Den Zuschlag bekam der "Spiegel", der eine unbekannte Summe zahlte. Die Begeisterung über die Kapitel, die Bertelsmann dem "Spiegel" zum Abdruck schickte, soll sich laut Redaktionsmitgliedern in Grenzen gehalten haben. Was im Rahmen einer Titelgeschichte erschien, war ein schwer verdauliches Stück über einen der breiten Öffentlichkeit unbekannten Apple-Designer, der anstelle von Jobs in ellenlangen Zitaten fachsimpeln durfte: "Es überrascht mich immer wieder, dass ein Modell Müll ist, obwohl es beim CAD-Rendering toll aussah." Die Frage nach dem Inhalt des Buchs müsse spannend bleiben, heißt es bei Bertelsmann auf Nachfrage, sonst verkaufe sich das Werk nach dem Vorabdruck nicht mehr.
Die Rechnung ist aufgegangen, der Name Steve Jobs fasziniert. Das Buch des F.A.Z.-Redakteurs Carsten Knop über das Leben von Jobs, das am Todestag des Apple-Gründers erschien, war nach zwei Stunden ausverkauft.
Mittlerweile verscherbelt allerdings der Versandhändler Amazon in Amerika das Isaacson-Buch bereits für die Hälfte des Anfangspreises - eine Einbuße, vor der Bertelsmann hierzulande dank Buchpreisbindung bewahrt bleibt. Über sieben Millionen Euro hat das Werk für die Gütersloher in den ersten drei Wochen erlöst. Damit es weiter im Gespräch bleibt, kommt aus Amerika nun Schritt drei: Das Buch soll verfilmt werden - mit George Clooney als Steve Jobs.
Walter Isaacson: Steve Jobs, C. Bertelsmann, 24,99 Euro.
Carsten Knop: Big Apple. Das Vermächtnis des Steve Jobs, Frankfurter Allgemeine Buch, 19,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Biographie des verstorbenen Apple-Gründers findet reißenden Absatz
VON HENDRIK ANKENBRAND
Bei Hugendubel in Berlin liegt der Schinken gleich hinter dem Eingang, im Hamburger Thalia Buchhaus stapelt er sich gut sichtbar neben der Kasse. Bei der Mayerschen in Köln prangt sie ganz oben vom Bestseller-Regal: Die offizielle Biographie von Steve Jobs ist weltweit das bestverkaufte Sachbuch des Herbstes. An 38 Verlage auf der ganzen Welt wurden die Rechte am Werk des amerikanischen Journalisten Walter Isaacson verkauft, und der Absatz läuft bestens.
In den Vereinigten Staaten schnellte das Buch sofort auf Rang eins der Bestseller-Liste. Allein in der ersten Woche verkaufte es sich in Amerika 380 000 Mal, drei Mal so viel wie der zweitplazierte Roman von John Grisham. In Großbritannien kam die Biographie in den ersten sieben Tagen auf 38 000 Exemplare, in Deutschland schaffte es das Buch in einem Monat auf 260 000 Verkäufe (plus 30 000 digitale E-Book-Versionen) - damit steht Jobs bei den Sachbüchern nun die vierte Woche auf Platz eins.
Zur Erinnerung: Es ist nicht die Lebensbeichte des Papstes, auch nicht das Bewerbungsschreiben für die Kanzlerkandidatur, die da massenhaft über die Ladentische geht. Es ist die 700 eng bedruckte Seiten lange Beschreibung von Leben und Werk eines Managers aus der amerikanischen Konsumgüterindustrie, die einschließlich Weihnachtsverkäufen bis Jahresende hierzulande 300 000 Mal einen Leser gefunden haben soll - so hofft der Bertelsmann Verlag, der das Buch in Deutschland herausgibt. Ist aus den Deutschen ein Volk verkappter Elektrohändler und Marketing-Experten geworden?
Eher nicht. Bei Bertelsmann erschien vor Jahren die Biographie des langjährigen IBM-Chefs Louis Gerstner. Verkauft wurden keine zehntausend Exemplare. Der Jobs-Erfolg sei ein "Mirakel", heißt es nun staunend in der Buchbranche.
Auch deshalb, weil erste Privatrezensionen mau ausfielen. Etwas "schwergängig" sei die von Details gespickte Geschichte über Entwicklungsund Designprozess jedes einzelnen Apple-Produkts, murmeln jene, bei denen das Werk bereits im Regal Staub anzusetzen droht. Der Erfolg hat wohl eher mit der Verpackung als mit dem Inhalt zu tun: Die Marketingschlacht, mit der Bertelsmann im vergangenen Jahr Thilo Sarrazins Rekordtitel in den ersten vier Wochen 800 000 Mal verkaufte, war Blaupause für den zumindest teilweise künstlich erzeugten Hype um Jobs' Privatleben.
Schritt eins: den Erscheinungstermin vorziehen. In den Regalen sollte das Buch eigentlich erst im März 2012 liegen, doch dann zog sich Steve Jobs aus Apple zurück, und die Manager des New Yorker Verlags Simon & Schuster, die sich als Erste die Rechte gesichert hatten, drängten den Autor Walter Isaacson zur Eile. Der neue Termin lautete erst November 2011, dann Oktober. Angesichts der wenigen Informationen, die es über Jobs' Gesundheitszustand gab, machten die Journalisten in aller Welt den früheren Termin als Beleg für Jobs' nahenden Tod zum Thema.
Schritt zwei: die Presse noch mehr einspannen. Hype steigert die Auflage, also stritten sich die Medien um die Vorabdruckrechte der Biographie. Den Zuschlag bekam der "Spiegel", der eine unbekannte Summe zahlte. Die Begeisterung über die Kapitel, die Bertelsmann dem "Spiegel" zum Abdruck schickte, soll sich laut Redaktionsmitgliedern in Grenzen gehalten haben. Was im Rahmen einer Titelgeschichte erschien, war ein schwer verdauliches Stück über einen der breiten Öffentlichkeit unbekannten Apple-Designer, der anstelle von Jobs in ellenlangen Zitaten fachsimpeln durfte: "Es überrascht mich immer wieder, dass ein Modell Müll ist, obwohl es beim CAD-Rendering toll aussah." Die Frage nach dem Inhalt des Buchs müsse spannend bleiben, heißt es bei Bertelsmann auf Nachfrage, sonst verkaufe sich das Werk nach dem Vorabdruck nicht mehr.
Die Rechnung ist aufgegangen, der Name Steve Jobs fasziniert. Das Buch des F.A.Z.-Redakteurs Carsten Knop über das Leben von Jobs, das am Todestag des Apple-Gründers erschien, war nach zwei Stunden ausverkauft.
Mittlerweile verscherbelt allerdings der Versandhändler Amazon in Amerika das Isaacson-Buch bereits für die Hälfte des Anfangspreises - eine Einbuße, vor der Bertelsmann hierzulande dank Buchpreisbindung bewahrt bleibt. Über sieben Millionen Euro hat das Werk für die Gütersloher in den ersten drei Wochen erlöst. Damit es weiter im Gespräch bleibt, kommt aus Amerika nun Schritt drei: Das Buch soll verfilmt werden - mit George Clooney als Steve Jobs.
Walter Isaacson: Steve Jobs, C. Bertelsmann, 24,99 Euro.
Carsten Knop: Big Apple. Das Vermächtnis des Steve Jobs, Frankfurter Allgemeine Buch, 19,90 Euro.
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