Was sind Stigmata, wie entstehen sie und welche Bedeutung haben sie? Für die meisten Stigmatisierten liegt die Urheberschaft dieser Zeichen im Dunklen. Sie erleben sie als Wunder, als von außen zugefügt. Nach einem geschichtlichen Rückblick auf berühmte Fälle von Stigmatisierungen wird über eine heute 62-jährige Frau berichtet, die sowohl an Zeichen von Besessenheit litt als auch klassische Stigmata aufwies. Ausgehend von ihrer Behandlung wird der Frage der möglichen psychosomatischen Entstehung der Stigmata nachgegangen. Die medizinischen Aspekte der Stigmatisierung werden unter Heranziehung neuster Ergebnisse aus Psychologie, Hirn- und Schmerzforschung diskutiert. Daneben werden die religiösen Aspekte inklusive ihrer Wunderwirkung untersucht. Neurophilosophische Betrachtungen zur Stigamentstehungbilden den Abschluss des Bandes.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Immerhin ein bisschen Licht bringt dieses Buch in die verwirrenden Berichte über Wunder und Wunden, in die Randzonen des medizinisch Erklärlichen, findet Bernhard Lang. Was der Jesuit und Arzt Ulrich Niemann und sein Koautor, der Psychosomatiker Gerd Overbeck, hier vorlegen, ist laut Lang allerdings nicht mehr als eine Skizzensammlung aus Vortragsmaterial, für die Publikation kaum bearbeitet und deshalb teilweise fehlerhaft und irreführend, wie der Rezensent einräumt. Der medizinische und historische Blick auf das Phänomen der Stigmata hat ihn dennoch angesprochen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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