Vorurteile, Etikettierung, Diskriminierung und Ausgrenzung. Diese Merkmale umschreiben den Prozess der sog. "Stigmatisierung". Waren es vor einigen Jahrzehnten vor allem Menschen mit psychischen Erkrankungen, Behinderungen sowie ethnische Minderheiten, sind es heute zunehmend arme Menschen, die stigmatisiert werden. Insbesondere Menschen, die auf "Hartz IV" und andere öffentliche Fürsorgeleistungen angewiesen sind, bilden die Zielscheibe von Stigmatisierung im 21. Jahrhundert. Dies zeigt sich in der weit verbreiteten Hetze gegen vermeintliche "Sozialschmarotzer". Das vorliegende Werk widmet sich diesem Stigmatisierungsvorgang. Die Autorin beschreibt die wachsende Armut in Deutschland und identifiziert als deren strukturelle Ursache den neoliberalen Wandel in Politik und Gesellschaft. Dabei wird gezeigt, wie stark Betroffensein von Armut Stigmatisierung nach sich zieht. Untersucht werden Erleben, Folgen und Bewältigung von Ausgrenzung und Diskriminierung. Hierzu wurden NutzerInnender "Tafel" befragt. In Deutschland nehmen aktuell circa 1,5 Millionen Menschen dieses zivilgesellschaftliche Unterstützungsangebot wahr, um sich ihren Lebensunterhalt oder gar ihr Überleben zu sichern. In den letzten Kapiteln des Buches werden Konsequenzen und notwendige Präventions- und Interventionsaufgaben für die Soziale Arbeit herausgearbeitet.