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Der Band versammelt die bedeutendsten Aufsätze des Berliner Kunsthistorikers Robert Suckale zu Aufgabe und Gestalt des Bildes im Mittelalter, Form und Funktion des gotischen Kirchenbaus sowie Rhetorik und Theologie der altniederländischen Malerei, die zusammen ein Kompendium neuer Ansätze zur Erforschung der mittelalterlichen Kunst ergeben.Robert Suckale gehört zu den renommiertesten Mediävisten unter den deutschen Kunsthistorikern. Seine Arbeiten zeichnen sich durch ihren ungewöhnlichen internationalen Horizont aus, der neben den deutschsprachigen Ländern, Frankreich und Italien immer auch…mehr

Produktbeschreibung
Der Band versammelt die bedeutendsten Aufsätze des Berliner Kunsthistorikers Robert Suckale zu Aufgabe und Gestalt des Bildes im Mittelalter, Form und Funktion des gotischen Kirchenbaus sowie Rhetorik und Theologie der altniederländischen Malerei, die zusammen ein Kompendium neuer Ansätze zur Erforschung der mittelalterlichen Kunst ergeben.Robert Suckale gehört zu den renommiertesten Mediävisten unter den deutschen Kunsthistorikern. Seine Arbeiten zeichnen sich durch ihren ungewöhnlichen internationalen Horizont aus, der neben den deutschsprachigen Ländern, Frankreich und Italien immer auch die Länder Ostmitteleuropas einbezieht. Sein Werk zeigt, dass Kunstwissenschaft eine gesamteuropäische Perspektive und grenzüberschreitende Forschung braucht. Bücher wie "Die Gotische Architektur in Frankreich" sind längst Standardwerke geworden. Die ganze methodische Vielfalt des Autors zeigt sich aber vor allem in den kleineren Schriften, deren wichtigste hier anläßlich seines 60. Geburtstages in einem Sammelband präsentiert werden. Sie verbinden Fragen des Stils und der Ikonographie mit solchen von Funktion und Publikum der Kunst, des Verhältnisses zwischen Kunst und Politik, der Theologie und Frömmigkeitsgeschichte. In der Zusammenschau ergeben diese verstreut veröffentlichten Aufsätze ein Kompendium neuer Ansätze zur Erforschung mittelalterlicher Kunst. Das betrifft methodische Überlegungen, zentrale Werke und zu Unrecht vernachlässigte Denkmäler. Der erste Themenkomplex "Aufgabe und Gestalt des Bildes" behandelt Fragen der Zeichenhaftigkeit von Andachtsbildern, der neuen erzählenden Malerei des 15. Jahrhunderts sowie der ikonographischen und formalen Innovationen der böhmischen Kunst. Am Beispiel von Hauptwerken der mittelalterlichen Skulptur wie der plastischen Ausstattung des Bamberger Doms oder des dort befindlichen Marienretabels von Veit Stoß werden Aspekte der bildhauerischen Technik und die Einbeziehung des Betrachters wie auch Neuerungen in Komposition und inhaltlichem Programm zusammengeführt. Das Spektrum der Schriften zu "Form und Funktion des Kirchenbaus" reicht von der Problematik der Stilbegriffe bis zur Theorie der Architektur des Mittelalters. Das Bauwerk ist hier nicht nur als Gegenstand der Architekturgeschichte aufgefasst, sondern als funktional komplexer Ort der Bilder. Ein dritter Komplex ist der "Rhetorik und Theologie der frühen niederländischen Malerei" gewidmet. Vier Studien, in deren Mittelpunkt Rogier van der Weyden steht, bieten in ihren unterschiedlichen Blickwinkeln eine neue Perspektive auf die Bildstrategien dieses Künstlers.
Autorenporträt
Prof. Dr. Robert Suckale, geb. 1943 in Königsberg/Ostpreußen,
Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Lateinischen Philologie des Mittelalters an der FU
Berlin, in Bonn, Paris und München, 1971 Wissenschaftlicher Assistent an der Universität München, 1980
Professor an der Universität Bamberg, seit 1990 an der TU Berlin. Dr. Peter Schmidt, geb. 1964, und Dr. Gregor
Wedekind, geb. 1963, sind Wissenschaftliche Assistenten am Kunstgeschichtlichen Institut der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Valeska von Rosen begrüßt diesen Band mit Aufsätzen des Berliner Kunsthistorikers Robert Suckale aus zweieinhalb Jahrzehnten. Indem der Autor, der sich mit niederländischer, deutscher, französischer und böhmischer Kunst des Mittelalters beschäftigt, die Kunstwerke nicht stilkritisch, sondern unter dem Blickwinkel ihrer Funktion und ihres Kontexts betrachtet, hat er maßgeblich zu einer "Problematisierung des Stilbegriffs" beigetragen, so die Rezensentin zustimmen. Sie sieht den Rang der Aufsätze deshalb vor allem darin, dass Suckale durchgehend auf die spezifische Aufgabe, für die die Kunstwerke geschaffen wurden, Gewicht legt und damit die "Aufmerksamkeit für die Rhetorik des Bildes schärft", wie Von Rosen lobt. Suckales Forschungsansatz kann heute in der Kunstgeschichte weithin als " Konsens" angesehen werden, betont die Rezensentin, die in den Aufsätzen auch ein Stück "Forschungsgeschichte" dokumentiert sieht. Sie lobt die "kluge Auswahl" der Aufsätze und meint, dass wenn der Autor mit seiner "Breitseite gegen die Stilforscher" sicher auch verärgert habe, man auf diesen "scharfsinnigen Analytiker und Kritiker" in der Zunft stolz sein könne.

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