Die Erfahrung der Stadt ist eines der großen Themen im Werk Irina Liebmanns. In den achtziger Jahren hat die Autorin für ein großes Romanprojekt die Vergangenheit eines der spannendsten Bezirke der Hauptstadt recherchiert: des Scheunenviertels rund um die Große Hamburger Straße und den Hackeschen Markt. Dabei hat sie auch fotografiert - und was zunächst als Gedächtnisstütze gedacht war, geriet zu einer ganz eigenwilligen, poetischen Bilderserie. Sie wird hier erstmals publiziert. Es ist die sehr subjektive, aber darum umso wahrhaftigere Bestandsaufnahme eines Quartiers, das heute zu den meistbesuchten Gegenden der Stadt zählt. Den Fotografien sind höchst aufschlussreiche Tagebuchaufzeichnungen Irina Liebmanns aus jener Zeit an die Seite gestellt, in einem literarischen Essay reflektiert die Autorin ihr heutiges Bild von Berlins Mitte.