Der Philosophiestudent Zach Brannagan findet keinen Sinn mehr in der Abstraktion seiner Wissenschaft. Krank an der Seele, macht er sich auf, die Welt der Dinge und Taten kennen zu lernen (und nebenbei das Rätsel seiner Herkunft zu lösen). In Charlottesville besteigt er den Bus, doch schon in New Orleans wird ihm sein Geld gestohlen. Ziellos irrt er weiter, bis er mitten in der Wildnis Louisianas Anna Beauchamp begegnet, der selbst ernannten Hüterin elf behinderter Kinder, und Samuel, dem hellsten und schwierigsten davon. Samuel wird Zachs Lehrer. Anna und Zach verlieben sich, aber in diesem Roman, wie oft genug im Leben, ist die Liebe nicht ohne Trauer zu haben... Sprachmächtig und kompromisslos in seiner literarischen Intention, das Schöne und Verwunderliche der Welt gegen die unzureichende menschliche Erkenntnis zu setzen, ist dies ein Buch von überwältigender
Kraft und Schönheit.
Kraft und Schönheit.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Zu Beginn ist es noch spannend, wenn Daniel Villasenor seinen intellektuellen Helden das Leben jenseits der Worte finden lässt, meint Thomas David. Zach ist ein ausgebrannter Akademiker, dessen Weg zu sich selbst von der Psychiatrie bis in ein Behindertenheim in den Wäldern von Lousiana führt. Mit "spröder Empfindsamkeit" beschwört Villasenor das einsame Leben weit draußen in der Natur. Doch weil der Autor seine "Sprachmacht", die sich wie ein "schwerer Nebel" auf den Rezensenten senkt, selbst in keiner Weise beschränkt, bleibt das Buch, das sich an Vorbildern wie Faulkner und Cormac McCarthy orientiert, auf halbem Wege stecken, so David. Und so erzähle "Stilles Wasser" mit vielen Worten vom falschen Leben "im Schatten der Wörter", ohne selbst je aus diesem Schatten heraustreten zu können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Dieses Buch ist ein Meisterstück und ein Sehnsuchts-Klassiker. Ich hoffe, es findet seinen Weg in die Hände und Herzen möglichst vieler Menschen. Rick Bass