Im Gegensatz zur Schriftkultur, die in den letzten zwei Jahrzehnten zum Thema zahlreicher Arbeiten geworden ist, hat die Erforschung der sekundären Mündlichkeit bislang noch kaum begonnen, geschweige denn von einem interdisziplinären Ansatz, wie ihn der vorliegende Band präsentiert, profitieren können. In einer Zeit, in der sich die 'Schrift' als Leitmedium der Gesellschaft etabliert, bekunden Dichter und Denker eine Erfahrung des Verlustes an Nähe und Unmittelbarkeit (Präsenz). Gegen Orientierungs-und Bindungsverlust sowie Einsamkeitserfahrungen werden kompensatorisch die Stimme (Reden, Vorlesen und Hören) und die gesellige Kommunikation unter Anwesenden beschworen. Mit der Durchsetzung der elektronischen Funkmedien im späten 19. Jahrhundert (Telefon, Radio) und im späten 20. Jahrhundert dem Internet verändert sich die Situation jeweils ein weiteres Mal.
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