In seinem Testament hat Wolfgang Herrndorf die Vernichtung aller seiner unvollendeten Werke verfügt. Es gibt aber Texte, die schon zu seinen Lebzeiten einen Weg in die Öffentlichkeit gefunden hatten, in Zeitschriften, auf Lesungen oder im Netz. Dieser Band präsentiert eine Auswahl, Texte, die mal an «In Plüschgewittern» erinnern, mal an «Tschick», mal an die Erinnerungsbilder aus «Arbeit und Struktur». Und alles hier ist Literatur, auch das unvollendet Gebliebene, wo es vom Autor selbst in die Tradition des romantischen Fragments gestellt wird. Ein Schatz für Wolfgang Herrndorfs Leser.
Herrndorfs Poesie ist pur und direkt, unendlich traurig und berückend schön. Die Zeit
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Schmerzlich wird Ulrich Seidler mit diesen aus dem Nachlass des Autors veröffentlichten Texten an den Tod Wolfgang Herrndorfs erinnert. Allerdings auch daran, dass die Blogeinträge ja nicht unveröffentlicht sind, sondern aus "Wir höflichen Paparazzi" stammen. Die Entscheidung der Herausgeber Marcus Grätner und Cornelius Reiber zur Veröffentlichung in Buchform, ahnt er, war nicht einfach. Herausgekommen ist laut Rezensent ein Sammelsurium aus Wortspielartigem, Lyrischem, durchaus Manieriertem, Glossen und Satiren. Dass Herrndorf recht intolerant über Kunst und Literatur urteilen konnte, erfährt Seidler hier auch. Die Begegnung mit einem oft einsamen, wütenden und zynischen Erzähler, findet er. Herrndorfs Kindheitserinnerungen gefallen ihm noch am besten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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