In einer Stimmung ist man ganz bei sich, man erfährt sich aber auch mit anderen oder mit seiner Umwelt vereinigt. Ästhetiken der Stimmung versprechen Integration: Sie vermitteln musikalische und instrumentenbautechnische Praktiken, mathematisch-kosmologische Spekulationen und psycho-physiologische Konzepte. Andererseits ist das deutsche Wort 'Stimmung' unübersetzbar, und jeder Übersetzungsversuch reali-siert eine Differenz. In philologischen, philosophischen, kunst- und musikwissen-schaftlichen Zugriffen geht es in diesem Heft um das fragile Einheitsversprechen in Schumanns Vertonung eines Eichendorff-Gedichts, um die Überbrückung von Apo-rien im Stimmungsbegriff bei Kant, um Totalitätsmomente in den Himmelsblicken bei Godard, um die Beschwörung einer 'archaischen' Ästhetik in literarischen Stummfilm-szenen sowie um die Poetik und Kritik des Gesamtkunstwerks bei Kleist.
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