Eine neue Lesart literarischer Texte, das "stimmungsorientierte Lesen" - dafür plädiert Hans Ulrich Gumbrecht. Am Minnesang und den Sonetten Shakespeares bis zu Thomas Manns "Tod in Venedig" und Janis Joplin erläutert er, wie der "Ton", die "Atmosphäre" und die "Stimmung" in den Texten angelegt sind und wirken. Dass "Stimmung" dabei nicht immer harmonische Stimmung ist, zeigt nicht nur das Beispiel des Surrealismus. Gumbrechts Methode eröffnet einen neuen Zugang zur Wirklichkeit der Literatur, seine Thesen wollen die Literaturwissenschaft und Leser bewegen.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als neuen, wegweisenden Ansatz mag Steffen Martus diese Essaysammlung von Hans Ulrich Gumbrecht nicht lesen. Zu polemisch, nostalgisch und subjektiv findet er die Klage über die Stagnation der heutigen Literaturwissenschaft und zu zweifelhaft die Empfehlung für ein "stimmungsorientiertes Lesen". Gumbrecht, erklärt Martus, möchte jenen "atmosphärischen Energien" nachspüren, in denen sich, wenn es gut läuft, die Stimmungen des Lesers mit denen des Zeitgeists verbinden. Bei Walther von der Vogelweide habe Gumbrecht diese Verschmelzung gespürt, bei Thomas Mann oder Janis Joplin. Doch auch wenn der Rezensent unter einigen "Handkantenschlägen" zusammenzuckt, die Gumbrecht seinem Thema zufügt, muss er doch auch staunen: über "zarte, mitfühlende, fast liebevolle" Lektüren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Gumbrechts Buch macht Mut zum sinnlichen Lesen. Und es macht Lust, sich mehr von seinem Autor 'zeigen' zu lassen." Manfred Koch, Neue Zürcher Zeitung, 09.04.11
"Viele bereichernde Einsichten." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.11
"Dass uns Worte gleichsam von innen berühren können, das ist das "schöne Paradox" der Literatur, von dem der Leser oft mehr weiß als der Wissenschafler. In dem aparten Buch legt Hans Ulrich Gumbrecht diesen Zusammenhang dar, argumentativ und in leicht zugänglichen Analysen." Meike Fessmann, Börsenblatt, 20/11
"Viele bereichernde Einsichten." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.11
"Dass uns Worte gleichsam von innen berühren können, das ist das "schöne Paradox" der Literatur, von dem der Leser oft mehr weiß als der Wissenschafler. In dem aparten Buch legt Hans Ulrich Gumbrecht diesen Zusammenhang dar, argumentativ und in leicht zugänglichen Analysen." Meike Fessmann, Börsenblatt, 20/11