Professor Heinz Haber, bekannter naturwissenschaftlicher Aufklärer der 1960er und 1970er Jahre, analysiert in diesem Buch das selbstzerstörerische Verhalten der Menschheit. „Wir benehmen uns wie ein völlig verantwortungsloser Erbe, der das Familienvermögen in einer einzigen wilden Nacht
durchbringt.“ (100) Ist diese Einschätzung berechtigt?
Haber begründet seine pessimistische Sicht…mehrProfessor Heinz Haber, bekannter naturwissenschaftlicher Aufklärer der 1960er und 1970er Jahre, analysiert in diesem Buch das selbstzerstörerische Verhalten der Menschheit. „Wir benehmen uns wie ein völlig verantwortungsloser Erbe, der das Familienvermögen in einer einzigen wilden Nacht durchbringt.“ (100) Ist diese Einschätzung berechtigt?
Haber begründet seine pessimistische Sicht ausführlich. Zu den Themen gehören das Bevölkerungswachstum, die Energieversorgung, die Umweltverschmutzung, die Nahrungsmittelversorgung und die Rohstoffknappheit. „Der Mensch ist als Gattung zu erfolgreich geworden.“ (16) Die Problembereiche bedingen einander; das Hauptproblem ist das Bevölkerungswachstum.
Das Thema hat auch eine politische Dimension. „Eine Menschheit in Not wird eine leichte Beute rücksichtsloser Gewaltherrscher.“ (17) Schaut man sich in der Welt um, so vertrauen Menschen zunehmend autoritären Heilversprechern – eine bedenkliche Entwicklung. Laut Haber sind wir für spätere Generationen „verantwortungslose Schänder eines Planeten“ (142).
Was hat sich geändert seit den 1970er Jahren? Das Bevölkerungswachstum verläuft etwas langsamer als prognostiziert, aber kein Grund zur Entwarnung. DDT ist verboten, dafür gibt es zahlreiche giftige Ersatzstoffe. Kernkraftwerke werden, zumindest in Deutschland, abgebaut, was Haber in den 1970er Jahren nicht für möglich hielt. (135) Dennoch gilt: Die Lösung der Probleme wird nachfolgenden Generationen aufgebürdet.