DaB die These yom Zufallsverlauf der Wertpapierkurse zumindest in ihrer reinen Form heute ernsthaft nieht mehr vertreten wird, dOOte dem aufmerksamen Beobachter der finanzwirtschaftliehen Diskussion der vergangenen Jahre nieht entgangen sein: die sehr dynamische Entwicklung der Theorie stochastischer Prozesse in den achziger Jahren und die Verfeinerung der empirischen Forschungsmethoden haben das bereits zu Be ginn des Jahrhunderts entwiekelte und lange Zeit als unumstoBliches Credo in der Fi nanzwirtschaft geltende Random-Walk-Modell ins Wanken gebracht. Zu vielfliltig sind die empirischen Befunde, die die These yom Zufallsverlauf der Kurse offen in Frage stellen: da gibt es Autokorrelationen, Mittelwertkonvergenzen, Varianzen, die von historischen StorgroBen abhiingen u. v. m. Wenn aber eine der Saulen, auf der das vorherrschende Paradigma der Finanztheorie, die These von der Informationseffizienz der Kapitalmiirkte, ruht, ins Wanken gerat, droht dann nieht das gesamte Gebaude einzustiirzen? Die Praxis, die - wie der be riihmte Harvard-Okonom Malkiel bemerkt -die These von der Informationseffizienz seit jeher als "Obszonitat" ersten Ranges abgelehnt hatte, schOpft neue Hoffnung: wenn die Random-Walk-These nieht mehr gilt, dann ist es Zeit, mit dem ganzen Spuk der Effizienzvorstellungen aufzuraumen und die solide Arbeit der Wertpapieranalysten wieder ins rechte Licht zu riicken. Es ist eine bemerkenswerte Leistung der vorliegenden Arbeit, daB sie vor einem derartigen SchluB, auch wenn er dem SelbstbewuBtsein der Profession sehr gut tate, wamt.
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