Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Modul Politische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn Wahlverhalten wirklich instrumentelles Verhalten ist, das ausschließlich aufdie Auswahl einer Regierung gerichtet ist, dann macht es in Massendemokratien fürden einzelnen letztlich keinen Sinn, sich an Wahlen zu beteiligen."Bürklin und Klein machen mit diesem Zitatdeutlich, mit welcher geringenWahrscheinlichkeit eine einzelne Stimme den Ausgang einer Wahl entscheidendbeeinflussen kann. Zahlen für diese Wahrscheinlichkeit finden sich bei Müller, ihmzufolge liegt die Wahrscheinlichkeit,dass ein Wähler die entscheidende Stimmeabgibtbei , sie ist also fast Null.2Es stellt sich somit die Frage, aus welchen Gründen ein Wahlberechtigter bereit istdie Kosten einer Wahl, die ihm durch Informationsbeschaffung und Zeit entstehen,zu tragen, wenn seine Stimme ohnehin nur eine infinitesimal kleineEntscheidungskraft hat.[...]In dieser Arbeit soll es nun um die Frage gehen, ob die RCT bei der Erklärung derWahlbeteiligung tatsächlich an ihre Grenzen gestoßen ist und "aufgegessen wurde",oder ob die Zusammenhänge bisher einfach falsch interpretiert wurden.Dazu werden zunächst die, für diese Untersuchung wichtigen,Grundannahmen derRCT, sowie die Zusatzannahmen von Anthony Downs, vorgestellt, da dieser"alsPionier der RCT bezeichnet werden"7 kann und "die überwältigende Mehrheit allerBeiträge aus der Wahlforschung, die dem Rational-Choice-Ansatz zuzurechnen sind,[...] als Erweiterungen, Abwandlungen oder Anwendungen des von Downsskizzierten Modells verstanden werden [können]"8.Eine weitere Ergänzung bildetanschließend das Parteiendifferential, dessen Kenntnis für das Verständnis deruntersuchten Auflösungsversuche erforderlich ist.Das nächste Kapitel ist der genauen Beschreibung des Wahlparadoxons gewidmet,um anschließend auf die zu untersuchenden Auflösungsversuche eingehen zukönnen. Um die Arbeit übersichtlich zu gestalten, wurden die verschiedenenVersuche nach den Parametern geordnet, an denen sie ansetzen.Natürlich findet sich in der Literatureine geraume Menge verschiedenster Versuchedas Wahlparadoxon aufzulösen, deren genaue Beschreibung den Rahmen dieserArbeit allerdings sprengen würde. Daher wird sich diese Arbeit nur auf die wichtigsten, weil am häufigsten zitierten und am meisten beachteten, Versuchekonzentrieren. In diese Kategorie gehören zweifellos der Ansatz von Riker undOrdershook sowie das Modell von Grafstein, die versuchen dieEntscheidungswahrscheinlichkeit neu zu interpretieren, um das Wahlparadoxon [...]
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