Im vorliegenden Buch werden zwei Filme über und von (sub)arktischen indigenen Volksgruppen Kanadas, der Spielfilm Atanarjuat-The Fast Runner und der Dokumentarfilm Arctic Son hinsichtlich ihrer identitätsstiftenden Wirkung analysiert. Ziel der Studie ist es zu untersuchen, inwiefern das Medium Film als Beitrag zur Fortführung des traditionellen Storytelling, der Weitergabe der Kultur und Tradition in Form von mündlich erzählten Geschichten, einer Frühform des kulturellen Gedächtnisses, gesehen werden kann und für die heute lebenden Inuit und Gwich´in eine Identität stiftende Rolle einnimmt. Dazu dienen theoretische Ansätze zur Gedächtnis- und Identitätsforschung als Grundlage. Insbesondere wird hierbei auf ein auf Kulturkontakt beruhendes dynamisches Identitätskonzept einer "Identität im Wandel" eingegangen. Schwerpunkt des vorliegenden Buches ist jedoch die Filmanalyse von Atanarjuat und Arctic Son zur Überprüfung der oben genannten These, eines wenig wahrgenommenen Problemkreises der Kanadistik. Hierbei wird der Übergang der beiden subarktischen Völker von filmischen Objekten zu Akteuren der Darstellung ihrer Kultur in Form eines filmischen Storytelling dargestellt.