Das Phänomen Stéphane Hessel
Manfred Flügge zeichnet den geistigen und politischen Kosmos des Stéphane Hessel nach: Als Résistancekämpfer 1944 nach Buchenwald deportiert, überlebte er dank eines Identitätsaustauschs. Fortan stellte er sein Leben in den Dienst der Menschenrechte. Innerhalb der UNO setzte er sich für eine Welt ohne Totalitarismus, Konzentrationslager, Atombomben ein. Er wirkte am ersten Teil der Menschenrechtscharta mit, vermittelte in politischen Konfiikten und unterstützte die Entkolonialisierung. Bis heute gibt der Globalisierungskritiker und Humanist Hessel unermüdlich in Büchern und weltweiten öffentlichen Auftritten seine Botschaft von Recht und Gerechtigkeit, Verantwortung und Zivilcourage weiter.
"Seine Leichtfüßigkeit hat etwas vom Götterboten, vom Hermes mit den Flügeln. Sein Leben ist ein Kunstwerk." Manfred Flügge über Stéphane Hessel
Die DVD "Der Diplomat Stéphane Hessel" ist im Handel erhältlich.
Mehr Infos zum Film unter: http://www.derdiplomatstéphanehessel-derfilm.de"
Manfred Flügge zeichnet den geistigen und politischen Kosmos des Stéphane Hessel nach: Als Résistancekämpfer 1944 nach Buchenwald deportiert, überlebte er dank eines Identitätsaustauschs. Fortan stellte er sein Leben in den Dienst der Menschenrechte. Innerhalb der UNO setzte er sich für eine Welt ohne Totalitarismus, Konzentrationslager, Atombomben ein. Er wirkte am ersten Teil der Menschenrechtscharta mit, vermittelte in politischen Konfiikten und unterstützte die Entkolonialisierung. Bis heute gibt der Globalisierungskritiker und Humanist Hessel unermüdlich in Büchern und weltweiten öffentlichen Auftritten seine Botschaft von Recht und Gerechtigkeit, Verantwortung und Zivilcourage weiter.
"Seine Leichtfüßigkeit hat etwas vom Götterboten, vom Hermes mit den Flügeln. Sein Leben ist ein Kunstwerk." Manfred Flügge über Stéphane Hessel
Die DVD "Der Diplomat Stéphane Hessel" ist im Handel erhältlich.
Mehr Infos zum Film unter: http://www.derdiplomatstéphanehessel-derfilm.de"
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.03.2012Rebellenhuldigung
Ein Totenschein, ausgestellt auf seinen Namen im Oktober 1944, sicherte ihm im letzten Moment das Überleben. Wenige Tage später traf im KZ Buchenwald sein Todesurteil ein, dreieinhalb Monate nach seiner Verhaftung in Paris während der Geheimdienstarbeit für die Alliierten. Paris war mittlerweile schon befreit, doch der siebenundzwanzig Jahre alte Stéphane Hessel hatte noch Lager, Transporte und eine erst beim zweiten Versuch glücklich gelingende Flucht vor sich, bevor er endlich in die Hauptstadt zurückkehren konnte. In der 1997 veröffentlichten Autobiographie, "Tanz mit dem Jahrhundert", kann man auch nachlesen, wie dort die Weichen für die diplomatische Laufbahn der kommenden Jahrzehnte gestellt wurden. Die deutsche Ausgabe dieses Lebensrückblicks erschien unlängst in einer neuen Taschenbuchausgabe. Ihr Autor war inzwischen - durch seinen im Herbst 2010 erschienenen Appell, der unter dem Titel "Empört Euch!" auch in Deutschland mehrere hunderttausend Mal verkauft wurde - zur Berühmtheit geworden. Jetzt liegt auch ein biographischer Versuch über Stéphane Hessel vor. Geschrieben von dem Romanisten Manfred Flügge, der Hessel schon lange kennt, bereits in früheren Büchern dessen Lebensgeschichte berührte und 1995 an einem - inzwischen als DVD erhältlichen - Film über ihn mitarbeitete. Es ist ein eher locker komponierter biographischer Überblick geworden, dem als zweiter Teil der Bericht über die Begegnungen des Autors mit Hessel folgt, bevor im abschließenden dritten Teil die erstaunliche Wirkung von Hessels Appell resümiert wird. Das Buch ist auf entschiedene Bewunderung gestimmt. Wogegen gar nichts zu sagen wäre, würde seine Sprachgestalt dabei überzeugen. Doch macht es einem der Autor durch manche Vollmundigkeiten und Platituden wahrlich nicht immer leicht, bei seinem Buch zu bleiben. (Manfred Flügge: "Stéphane Hessel". Ein glücklicher Rebell. Aufbau Verlag, Berlin 2012. 271 S., Abb., geb., 22,99 [Euro].)
hmay
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Totenschein, ausgestellt auf seinen Namen im Oktober 1944, sicherte ihm im letzten Moment das Überleben. Wenige Tage später traf im KZ Buchenwald sein Todesurteil ein, dreieinhalb Monate nach seiner Verhaftung in Paris während der Geheimdienstarbeit für die Alliierten. Paris war mittlerweile schon befreit, doch der siebenundzwanzig Jahre alte Stéphane Hessel hatte noch Lager, Transporte und eine erst beim zweiten Versuch glücklich gelingende Flucht vor sich, bevor er endlich in die Hauptstadt zurückkehren konnte. In der 1997 veröffentlichten Autobiographie, "Tanz mit dem Jahrhundert", kann man auch nachlesen, wie dort die Weichen für die diplomatische Laufbahn der kommenden Jahrzehnte gestellt wurden. Die deutsche Ausgabe dieses Lebensrückblicks erschien unlängst in einer neuen Taschenbuchausgabe. Ihr Autor war inzwischen - durch seinen im Herbst 2010 erschienenen Appell, der unter dem Titel "Empört Euch!" auch in Deutschland mehrere hunderttausend Mal verkauft wurde - zur Berühmtheit geworden. Jetzt liegt auch ein biographischer Versuch über Stéphane Hessel vor. Geschrieben von dem Romanisten Manfred Flügge, der Hessel schon lange kennt, bereits in früheren Büchern dessen Lebensgeschichte berührte und 1995 an einem - inzwischen als DVD erhältlichen - Film über ihn mitarbeitete. Es ist ein eher locker komponierter biographischer Überblick geworden, dem als zweiter Teil der Bericht über die Begegnungen des Autors mit Hessel folgt, bevor im abschließenden dritten Teil die erstaunliche Wirkung von Hessels Appell resümiert wird. Das Buch ist auf entschiedene Bewunderung gestimmt. Wogegen gar nichts zu sagen wäre, würde seine Sprachgestalt dabei überzeugen. Doch macht es einem der Autor durch manche Vollmundigkeiten und Platituden wahrlich nicht immer leicht, bei seinem Buch zu bleiben. (Manfred Flügge: "Stéphane Hessel". Ein glücklicher Rebell. Aufbau Verlag, Berlin 2012. 271 S., Abb., geb., 22,99 [Euro].)
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