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Ulrich van Loyen geht den Spuren des Soziologen Norbert Elias in dem frisch dekolonialisierten Ghana nach, wo dieser 1962-64 eine Gastprofessur innehatte. Van Loyen schildert Elias' Begegnung mit dem fremden Kontinent und die Rückwirkungen dieser Erfahrungen auf sein Denken.

Produktbeschreibung
Ulrich van Loyen geht den Spuren des Soziologen Norbert Elias in dem frisch dekolonialisierten Ghana nach, wo dieser 1962-64 eine Gastprofessur innehatte. Van Loyen schildert Elias' Begegnung mit dem fremden Kontinent und die Rückwirkungen dieser Erfahrungen auf sein Denken.
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Autorenporträt
van Loyen, Ulrich§Ulrich van Loyen, 1978 in Dresden geboren, ist Ethnologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitet nach mehreren Stationen in Italien und Deutschland am Lehrstuhl für Medientheorie der Universität Siegen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.06.2012

Spritzendes Blut

Andere hätten aus dem Thema eine dicke Dissertation gemacht. Dass aber Knappheit und Konzision Tugenden sind, die man sich nur mit einigem Reichtum an intellektueller Kreativität leisten kann, bestätigt der meisterliche Essay Ulrich van Loyens über die afrikanischen Jahre des Soziologen und Kulturtheoretikers Norbert Elias (1897 bis 1990). Dieser, der erst nach Frankreich, dann nach Großbritannien emigriert war, erhielt 1962 eine Professur an der University of Ghana in Accra. Das Land war 1957 unabhängig geworden. Nun sollten ehrgeizige Entwicklungsprojekte, verbunden mit Umsiedlungen, die Loyalitäten der Stämme auf die Nation, ja auf die panafrikanischen und "sozialistischen" Visionen des Staatspräsidenten Kwame Nkrumah umlenken. Elias kam mit einem kulturtheoretischen Interesse. "So wissen wir", schrieb er, "dass die Griechen ihren Göttern Stiere opferten. Für uns ist das Literatur ... Aber ich wollte das einmal mit eigenen Augen sehen, hervorquellende Eingeweide, das spritzende Blut." Van Loyen kann deutlich machen, welche Voraussetzungen Elias nach Afrika mitbrachte und wie sehr seine Lehre vom affektdisziplinierenden "Prozess der Zivilisation" die aktuelle Wahrnehmung seiner neuen Umwelt prägte. Über das "Community Development" der Umgesiedelten, die einem Staudamm weichen mussten, schrieb Elias deshalb mit einigem Optimismus. (Ulrich van Loyen: "Strände der Vernunft". Norbert Elias im inneren Afrika. Mit einem Vortrag von Lucien Lévy-Bruhl. Verlag Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2012. 123 S., Abb., br., 12,80 [Euro].) L.J.

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