Wer waren Emmett Till und Nat Turner? Wer waren die Neununddreißig, die die Überfahrt nicht überlebten, und was geschah am 11. März 1990?Wanda Coleman schreibt über historische Ereignisse und prägende Alltagserfahrungen, sie verfasst Briefe an eine große Schwester, Essays über die Sprache, Gedichte an einen totgeborenen Sohn. Sie wird zur Kulturterroristin, Märchenerzählerin, Comicskripterin und komponiert einen umfassenden Zyklus von Amerikanischen Sonetten. Gedichte über Sex und Geburt, über ihren Körper und Träume, Situationen im Krankenhaus oder im Gefängnis, über die Sorge, die Miete nicht bezahlen und die Kinder nicht versorgen zu können. In einer wütenden Sprache, mit teils beißendem Humor und teils überraschender Zärtlichkeit, überführt die profilierte Lyrikerin aus Los Angeles die Diskriminierung von Schwarzen in einem rassistischen Amerika in system- und herrschaftskritische Poesie. Terrance Hayes hat für diesen Band über 120 Gedichte voll Wut, Witz und Weisheit aus acht Lyrikbänden zusammengestellt, die Wanda Coleman zwischen den späten 1970ern und frühen 2000ern verfasst hat.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Frank Schäfer nimmt den nun in deutscher Sprache erschienenen Gedichtband "Strände. Warum sie mich kalt lassen" mit Werken von Wanda Coleman zum Anlass für eine Hymne auf die 2013 verstorbene Dichterin und Aktivistin, die Schäfer zufolge vor allem an drei Fronten kämpfte: Sie war schwarz, arm und weiblich. Die damit verbundenen Erfahrungen verarbeitete sie in ihrer Lyrik, die der Rezensent als "Debattierfeld für soziale Gerechtigkeit, Black- und Genderaktivismus" versteht. Beeinflusst wurden einige ihrer ersten Gedichte von Lyrikern wie Charles Bukowski. Ihre "formale Offenheit" beeindruckt den Rezensenten wie ihre vielen Anspielungen aus anderen Kunstrichtungen. Höchste Zeit, Wanda Coleman zu entdecken, findet der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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