Das Ziel, Verurteilte wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ist so alt wie der moderne Strafvollzug selbst. Doch bedeutete Resozialisierung damals dasselbe wie heute? Désirée Schauz zeichnet die Geschichte der Straffälligenfürsorge vom späten 18. Jahrhundert bis zum Ende der Weimarer Republik nach. Sie diskutiert die Entwicklung von der religiösen Philanthropie zur professionellen Wohlfahrt ebenso wie den Einfluss kriminalbiologischer Vorstellungen auf den Strafvollzug. Erstaunlich ist dabei, dass das religiös-moralische Besserungsverständnis von diesem Wandel weitgehend unberührt blieb. Indem die Studie den Blick auf die Verarbeitung von Zielkonflikten und Misserfolgen richtet, liefert sie einen wichtigen Beitrag zur Wissensgeschichte des neuzeitlichen Strafvollzugs.
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"Diese ungebrochene Kontinuität des religiös-moralischen Besserungsgedankens ist das bemerkenswerte Ergebnis dieser Arbeit." Regula Ludi, H-Soz-u-Kult "Schauz verortet die Straffälligenfürsorge insgesamt eingehend in den allgemeinen kriminologischen Debatten, aber auch in der Geschichte der Inneren Mission bzw. der entstehenden Sozialarbeit. Somit liegt ein wichtiges Buch zur Geschichte des Gefängniswesens in Deutschland vor, dass über den engeren Bereich der Straffälligenfürsorge hinausreicht." Wolfgang Ayass, Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 97. Bd., Heft 3, 2010 "für einen weit über viele Disziplingrenzen reichenden Leserkreis interessant und aufschlussreich" Neue Politische Literatur, Nr. 2/2009