Das Strafrecht polarisiert, fasziniert und empört wie kaum ein anderes Thema. Immer wieder gibt es Straftaten, die uns verunsichern, da sie unsere grundlegenden Regeln und Werte infrage stellen. Diese Verunsicherung wächst, wenn es zum Prozess kommt. Die Urteile der Gerichte sind für viele Bürger_innen häufig nicht nachvollziehbar: Einer aktuellen Umfrage zufolge halten fast 60 Prozent der Bevölkerung die Verurteilungen durch deutsche Strafgerichte für »zu milde«. Wenn Recht und Rechtsempfinden aber zu sehr auseinandergehen, schwindet das Vertrauen in Justiz und Rechtsstaat. Elisa Hoven und Thomas Weigend greifen in ihrem Buch spektakuläre und prominente Fälle auf, die verwundert, besorgt oder empört haben. Sie erklären, ob ein Kannibale ein Mörder ist, ob man einen Einbrecher erschießen darf und ob es richtig ist, dass ein 13-jähriger Vergewaltiger nicht verurteilt wird. Die Autor_innen zeigen, wie es zu den Urteilen kam und weshalb das Recht so ist, wie es ist. Das Buch macht deutlich, wo die Stärken unseres Rechtssystems liegen, aber auch, wo Recht und Gerechtigkeit in Konflikt treten.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Viele interessante Denkanstöße und Informationen erhält Rezensent Michael Pawlik mit diesem Buch der beiden Juraprofessoren Elisa Hoven und Thomas Weigend, allerdings keine wirkliche Antwort auf die im Titel gestellte Frage. Die Autoren widmen sich schwierigen Fragen des Jugend- und Sexualstrafrechts, zum Beispiel, ob eine Herabsetzung der Strafmündigkeit sinnvoll wäre, wie es im aktuellen Fall der zwölfjährigen Luise diskutiert wird, die von zwei Klassenkameradinnen erstochen wurde. Teilweise findet der Kritiker das Buch etwas einseitig, auch fehlt ihm eine fundierte theoretische Basis. So wäre eine Definition des Begriffs "Gerechtigkeit" zu Beginn des Buches sinnvoll gewesen, meint Pawlik.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Elisa Hoven und Thomas Weigend widmen sich heiklen Fragen des Strafrechts.« Michael Pawlik, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »'Strafsachen' ist wunderbar verständlich. [...] Es zu lesen, hilft mehr als einfach nur zuhause vor sich hin zu maulen.« Jörg Thadeusz, WDR 2 THADEUSZ »Man nimmt aus dem Buch eine Menge Erkenntnis mit und vor allem denkt man über gewisse Sachen nochmal anders nach, wenn man den Blickwinkel ändert.« Susanne Fröhlich, MDR FRÖHLICH LESEN »Wer sich für die Aufarbeitung von Straftaten und Gerichtsentscheidungen interessiert, findet mit dem Buch eine spannende Lektüre« LEIPZIGER VOLKSZEITUNG »Wer Erzählungen vom Verbrechen und Einblicke in die Rechtsprechung liebt, wird das Buch sehr gerne lesen.« Anne Aschenbrenner, BUCHKULTUR »Eine fabelhafte, sehr gut recherchierte Nachhilfestunde in Sachen Jura. [...] Auch für Nichtjuristen gut verständlich und kurzweilig episodenhaft erzählt, ohne in irgendeiner Form oberflächlich zu werden.« Marcus Gather, TEXTOPFER