Wenn das die Realität wäre...
Erich H. Franke hat mit seinem 7. Band um die amerikanische Geheimagentin Karen C. Mulladon wieder mal einen bemerkenswerten Coup gelandet. Ich habe bisher alle Bücher dieser Reihe gelesen, bin mir aber sicher, dass auch „Quereinsteiger“ die Handlung gut
nachvollziehen können, weil die Fälle immer in sich abgeschlossen sind.
Der Einstieg besteht aus mehreren…mehrWenn das die Realität wäre...
Erich H. Franke hat mit seinem 7. Band um die amerikanische Geheimagentin Karen C. Mulladon wieder mal einen bemerkenswerten Coup gelandet. Ich habe bisher alle Bücher dieser Reihe gelesen, bin mir aber sicher, dass auch „Quereinsteiger“ die Handlung gut nachvollziehen können, weil die Fälle immer in sich abgeschlossen sind.
Der Einstieg besteht aus mehreren Handlungssträngen, aber wir erfahren schnell, dass der gemeinsame Nenner „radioaktives Material“ ist. Aber diesmal wird es besonders perfide: die verschiedenen Geheimdienste / Nachrichtendienste werden gegeneinander ausgespielt, wir hören ein Telefonat eines Unbekannten: “Ich werde dafür sorgen, dass die Behörden, äh, miteinander beschäftigt sind. Wir dürfen nicht zulassen, dass irgendein übereifriger Beamter... Nun! Lassen wir das!“ (S. 46)
Erste Leidtragende ist Karen selbst, der vorgeworfen wird, zwei deutsche Agenten erschossen zu haben – und dadurch in erheblichen Erklärungsbedarf gerät. Sogar ihr deutscher Kollege, Martin Weilmann, zweifelt an ihr. Doch zum Glück kann Karen ihre Unschuld beweisen. Aber das Chaos ist perfekt, wie Martin einem Vorgesetzen von Karen erklärt: „Nach all diesem Mist redet unser Laden nicht mehr mit Euch, weil wir Euch misstrauen und denken, Ihr killt unsere Leute. Der Verfassungsschutz redet nicht mehr mit meinem Laden, weil die denken, wir klüngeln mit Euch und stecken in der Mordsache selbst mit drin. Jerusalem redet nicht mehr mit uns, weil sie denken, wir unterstützen irgendwelche verrückten Terroristen und haben die Sache fingiert. Und als Zugabe steckt bei Euch auch noch der Ku-Klux-Klan mit drin! All das zieht unsere und Eure Glaubwürdigkeit in den Gully.“ (S. 95/96). Tja, ein heilloses Durcheinander… Karen wird aus dem Verkehr gezogen, um nicht weiter angreifbar zu sein – aber es fällt ihr zunehmend schwer, nicht aktiv zu sein! Als nächstes werden falsche Informationen über Martin verbreitet, so dass er in höchste Gefahr gerät… Und die Zeitbombe tickt – im wahrsten Sinne des Wortes – aber mehr wird hier nicht verraten… Nur so viel: es bleibt spannend bis zur letzten Seite!
Ich liebe die Bücher von Erich H. Franke, obwohl Agententhriller eigentlich nicht zu meinem bevorzugten Genre gehören. Aber seine Bücher behandeln immer Themen, die so tatsächlich vorkommen könnten, die technischen Möglichkeiten sind real und vorhanden (und werden immer so gut erklärt, dass sogar ich sie als Technik-Muffel verstehen kann!), es gibt einen nachvollziehbaren politischen Hintergrund (ohne Zeigefinger!) und alles ist eingebettet in eine äußerst spannende und aufregende Rahmenhandlung mit sehr sympathischen Protagonisten, die mir als „Wiederholungstäterin“ zugegebenerweise schon ans Herz gewachsen sind!
Also wird es jetzt niemanden verwundern, dass ich dieses Buch nur allzu gern weiterempfehlen möchte!