Beschreibung:
Als Sturni, der Leiter der Mordkommission in Straßburg, sein freies Wochenende mit seinem Sohn genießt, klingelt sein Telefon. Bei der Gedenkfeier des Altbundeskanzlers, kam es zu einem Todesfall im europäischen Parlament. Da es sich auch noch um den Kabinettchef des Präsidenten
der Europäischen Kommission handelt, bleibt Sturni nichts anders übrig als auszurücken. Die Obduktion…mehrBeschreibung:
Als Sturni, der Leiter der Mordkommission in Straßburg, sein freies Wochenende mit seinem Sohn genießt, klingelt sein Telefon. Bei der Gedenkfeier des Altbundeskanzlers, kam es zu einem Todesfall im europäischen Parlament. Da es sich auch noch um den Kabinettchef des Präsidenten der Europäischen Kommission handelt, bleibt Sturni nichts anders übrig als auszurücken. Die Obduktion ergibt, dass es sich um einen Mord handeln muss, denn der Mann wurde eindeutig vergiftet. So bleibt Sturni nichts anderes übrig als seine Nase tiefer in die politischen Angelegenheiten zu stecken, als es ihm eigentlich lieb ist, denn von Politik hat er weder Ahnung, noch will er was davon wissen.
Meinung:
Ich lese ja unglaublich gerne Debüts deutscher Autoren und habe im vergangenen Jahr schon etliche davon genossen, aber hier war es dann doch eher mäßig. Das Problem war für mich gar nicht die Geschichte selbst, denn die war gut. Die Auflösung am Ende hat mir sehr gut gefallen. Was jedoch in meinen Augen ganz fürchterlich war, dass Stefan Böhm gefühlt an die hundert Mal erwähnt wie grausam die Trennung von seiner Frau für Sturni war, er außerdem ganz dringend mal auf seine Linie achten sollte, und so weiter. Das kann man mir in einem Buch gerne zwei Mal erzählen, aber die Fülle an Wiederholungen in diesem Buch war für mich zuviel.
Hier sei gesagt: Weniger ist manchmal mehr!
Was ich zudem als störend empfand, waren die französischen Worte, welche die Geschichte spickten. Natürlich ist der Schauplatz in Straßburg und es handelt sich um die dortige Landessprache. Lese ich aber ein Buch, das in deutsch verfasst ist und plötzlich stolper ich darüber, dass er einen starken "café" braucht, stellen sich mir die Nackenhaare. Danke, aber: Nein, Danke! Bei manchen Dingen, wie Sekt beispielsweise, war der Autor so gütig und hat dann noch im nächsten Satz erwähnt um was es eigentlich ging.
Gut gefallen hat mir der Input über die Funktionen der einzelnen erwähnten Politiker, die Verstrickungen im Hintergrund sowie die Art der Aufklärung und die länderübergreifende Zusammenarbeit. Diverse Eindrücke von Straßburg durfte ich ebenfalls sammeln, da diese recht detailliert beschrieben wurden. Außerdem konnte ich diese auch teilweise nachvollziehen, durch einen kurzen Ausflug vor einigen Jahren. Mit den Charaktere selbst wurde ich nur mäßig warm. Vielleicht kommt das ja dann im nächsten Band.
Fazit:
Ein netter Krimi mit viel Politik und Familiendrama, der noch ganz viel Luft nach oben hat.