Alles beginnt ganz harmlos. Christian ist wieder einmal mit seiner Mutter aneinader garaten, sie hat wie immer mit dem Vater gedroht und Christian hockt auf dem Bahnhofsvorplatz seiner Heimatstadt. An der Bushaltestelle wartet der Bus in die nächstgrößere Stadt. Was ist schon dabei, einen kleinen Ausflug zu machen und dem ganzen Mief wenigstens für einen Nachmittag zu entfliehen? In der Stadt angekommen stellt Christian fest, daß ihm das Geld für die Rückfahrt fehlt. Zu Hause anrufen geht nicht, das würde den Zoff nur vergrößern. Er übernachtet kurzerhand in einem leerstehenen Rohbau. Mit jedem Tag, den Christian in der Stadt verbringt, wird die Wahrscheinlichkeit, nach Hause zurückzukehren, geringer. Ohne es geplant zu haben, ist Christian ein Straßenkid geworden - ein obdachloser Jugendlicher, einer von ca. 30000 in der Bundesrepublik.