Die in diesem Band versammelten Beiträge eröffnen eine differenzierte Sicht auf individuelle und kollektive Überlebensstrategien im GULag bzw. im KZ, thematisieren das unterschiedliche Verhältnis von politischen und kriminellen Häftlingen, gehen jeweils unterschiedlichen Möglichkeiten und Grenzen der Solidarität zwischen einzelnen Häftlingsgruppen nach und beschäftigen sich mit der Thematik "Frauen im KZ und im GULag". Obwohl zu manchen der Themenstellungen empirische Grundlagenforschungen erst ansatzweise vorhanden sind, ergibt sich doch ein vielschichtiges Bild von "Häftlingsgesellschaften", deren einzelne Segmente - zwischen Vernichtung und Selbstbehauptung - keine graue Masse aus unterschiedslos dahinvegetierenden Opfern bildeten, sondern zwischen gruppenspezifischem Zusammenhalt und Ausgrenzung agierten.