Kriegsdarstellungen sind seit jeher fester Bestandteil der Bilderwelten des Mediums Film. In diesem Zusammenhang ist die Frage nach einer wirklichkeitsnahen und authentischen Darstellung des Phänomens Krieg im Kino berechtigt. Doch letztendlich handelt es sich bei Kriegsfilmen um künstlich geschaffene Wirklichkeiten, die lediglich in unterschiedlichem Maße darauf bedacht sind, die eigene Fiktionalität zu verschleiern. Thomas Würstlein geht in seiner Analyse von ,,Saving Private Ryan" der Frage nach, wieso gerade dieser Film in der Öffentlichkeit als eine der ,,realistischsten" Kriegsdarstellungen aller Zeiten gefeiert wurde. Ausgehend von dem theoretischen Ansatz, dass Authentizität in medialen Texten etwas Herstellbares ist, werden im Folgenden Darstellungsstrategien und Inszenierungstechniken des Films identifiziert, die Authentizität produzieren. Dabei wird augenscheinlich wie der Film in einer ,,Doppelstrategie" sowohl das im kollektiven Gedächtnis verankerte mediale Bild desZweiten Weltkriegs, als auch den im Kinosaal eingebundenen Zuschauerkörper als Ressourcen zur Herstellung von Authentizitätseffekten nutzt.