Zeit ist das Ausgangsmaterial für den amerikanischen Künstler Bill Viola. Strategien der Verlangsamung beschreiben verschiedene Arten, Wahrnehmungsfenster zu verändern, was Ausstellungsbesucher zu erfahrungsgesättigte Bilder führt. Ein Weg hierzu sind dialektische Verspannungen seiner Videoinstallationen mit Werken der Kunstgeschichte. Vilém Flussers Denkfigur des »umgekehrt eingestellten Bildes« hilft, die kulturelle und technische Spannweite zu beschreiben, mit der Viola seine Werke baut. Videoinstallationen unterliegen anderen Wahrnehmungsbedingungen als Bilder traditioneller Bildgattungen. Zugleich erfordern sie andere Formen des Erzählens und andere Formen der Imagination. Walter Benjamins »Schwellen« und »Übergänge« sowie Aby Warburgs »Zwischenraum« und »Distanzraum« helfen, Violas Werke als Oszillationen zwischen Distanz und Nähe zu deuten, über die Zugänge zum kollektiven Gedächtnis eröffnet werden.
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