Obwohl das Strategische Management während der letzten Jahrzehnte große Erkenntnis fortschritte gemacht hat, besteht die Gefahr, dass die Disziplin ihre Identität verliert. Zu viele unterschiedliche Forschungsstränge und konkurrierende Theorien sind entstanden, ohne dass eine Kernlogik der Disziplin erkennbar geblieben ist. Es mangelt der Disziplin an Integration. Bei dieser Einsicht setzt Holger Lüdeke an. Er versucht, eine Integration bei den Frame works, d.h. den auf die Praxis zielenden Konstrukten, zu erzielen, die sich jeweils als eine Vielzahl von untereinander verbundenen Faktoren darstellen. Generelle Aufgabe aller Frameworks ist es, der Unternehmungspraxis bei der Formulierung und Implementierung von Strategien behilflich zu sein. Die Integration der Frameworks unternimmt Holger Lüdeke unter Zuhilfenahme der modernen Evolutionstheorie, die sich von ihren biologi schen Ursprüngen emanzipiert und zu einer generell anwendbaren Meta-Theorie entwickelt hat. Das bisher Gesagte verdeutlicht, dass es sich bei dem Vorhaben Holder Lüdekes um ein in doppelter Hinsicht ambitiöses Projekt handelt. Zum einen wird versucht, eine Integration bei den praxisorientierten Konstrukten des Strategischen Managements zu erreichen, obwohl gerade diese Frameworks in der Wissenschaft oft als unsystematisch und atheoretisch kritisiert werden. Zum anderen ist die Evolutionstheorie selbst vielschichtig und auch umstritten, so dass sich ihr integratives Potenzial nur durch eine tiefe Verstrickung in die Materie erschließen lässt.
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