Ob und unter welchen Bedingungen wird der Einsatz von Militär zur Abwehr von Bedrohungen und zur Lösung von Konflikten in Erwägung gezogen? Vor dieser Frage steht die EU angesichts einer veränderten internationalen Sicherheitslage, in der globale Bedrohungszenarien wie der internationale Terrorismus, die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, regionale Konflikte und das Scheitern von Staaten eine zunehmende Herausforderung darstellen. Seit den Terroranschlägen auf Madrid 2004 und London 2005 hat sich die Sicherheitslage in Europa erheblich verschärft und die EU damit vor die schwierige Aufgabe gestellt, wie sie als globaler Akteur auf diese Bedrohungen reagiert. Die sogenannte strategische Kultur einer Gesellschaft, die sich durch normative Vorstellungen über den Einsatz militärischer Mittel definiert, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Diese Analyse dient der Untersuchung, inwiefern die vorgesehene Strategie der politischen Elite mit der vorherrschenden Bevölkerungseinstellung übereinstimmt.