Der Versicherungsbereich, speziell die Lebensversicherung, beinhaltet institutionelle Groß-anleger mit vergleichsweise langen Anlagehorizonten. Deren Asset-Management, und im besonderen deren strategische Asset-Allokation, stellt einen fundamentalen Erfolgsfaktor dar. So sind in den letzten Jahren die Gewinnmargen im Versicherungsbereich geschmolzen; gleichzeitig hat die anhaltende Misere auf den internationalen Aktienmärkten der Branche schmerzlich vor Augen geführt, dass neben den Chancen die langfristigen Risiken der Anlagenseite zu berücksichtigen sind. Im Kontext der strategischen Asset-Allokation werden jedoch die Möglichkeiten der ökonometrischen Modellierung bislang nicht hinreichend beachtet. Die vorliegende Arbeit setzt sich deshalb systematisch mit strategischen stochastischen Investmentmodellen auseinander, d. h. mit multivariaten Modellierungen, der langfristigen stochastischen Renditeentwicklung von Asset-Klassen. Publizierte Modelle, wie das populäre Modell von Wilkie, werden strukturell aufgearbeitet. Daran anschließend wird ein eigener Ansatz für in der empirischen Forschung bislang wenig beachtete deutsche Asset-Klassen entwickelt. Dieser basiert auf multivariaten Zeitreihenansätzen, welche zur Abbildung kontemporaler und intertemporaler Korrelationsstrukturen prädestiniert sind. Kernüberlegung ist, dass nationale und internationale Preisbildungsmechanismen gemeinsamen Gleichgewichtspfaden folgen. Der daher gewählte kointegrierte Vektor-Autoregressive-Ansatz offenbart im Vergleich zum statischen Random-Walk-Modell die Auswirkungen internationaler und intertemporaler Korrelationen für die strategische Asset-Allokation. Insbesondere der Anlagehorizont erweist sich als zentrale Einflussgröße für die Struktur effizienter Portefeuilles.