Die Strategisch-Behaviorale Therapie SBT wird von ihrer Entstehung aus der Strategischen Kurzzeittherapie SKT (Sulz 1994) an bis zu den neuesten Konzept-Entwicklungen und Erweiterungen des Embodiments, der Mentalisierung und der Selbstmodi und Entwicklungsmodi dargestellt – als erste deutsche third wave Therapie. Viele der von Grawe (1998) vier Jahre später in seiner sorgfältigen psychologischen Grundlegung der Psychotherapie beschriebenen zentralen Faktoren sind in der SKT schon im Kernbereich der Therapiestrategie. Die Darstellungen des psychischen Systems sind sehr ähnlich und die Konsequenzen für das therapeutische Vorgehen ebenso. Das kognitive Schemakonzept wird bei beiden durch den emotionalen und motivationalen Aspekt erweitert. Die inzwischen vier Stränge des strategischen Therapiekonzepts – Kurztherapie, Langzeittherapie, Jugendtherapie und PKP – bieten sowohl die Möglichkeit, ein vertieftes Verständnis des psychisch erkrankten Menschen zu erreichen, als auch ein daraus abgeleitetes reichhaltiges Therapierepertoire zu entwickeln. Die konkrete Therapie entfaltet sich auf der Basis der kognitiv-affektiven Entwicklungstheorie, dem individuellen Störungsmodell, daraus abgeleiteter Strategien, in der interpersonellen Begegnung bei tiefem Verständnis (rational und empathisch)des Patienten – teils unter Anwendung definierter Interventionen, teils ohne diese im persönlichen Dialog. Wissenschaftlich basiert der strategische Ansatz auf dem aktuellen Stand der kognitiven Verhaltenstherapie sowie auf Forschungen aus dem Bereich der Neurobiologie, Psychologie, besonders der Emotionspsychologie und der Psychotherapieforschung, einschließlich psychodynamischer Entwicklungen und Forschungen.