Das strategische Denken steht an einem Scheideweg. Eine Unzahl von Störfaktoren untergräbt fast jede konzeptionelle und operative Prämisse. Tief verwurzelte Rahmenkonzepte, die von klassischen Autoren wie Ansoff und Porter bis hin zu Drucker und Mintzberg entwickelt wurden, werden gestört und scheinen nicht in der Lage zu sein, einer Flut von ökologischen und funktionalen Herausforderungen standzuhalten. Der Umbruch kommt von überall her. Es gibt die wirtschaftliche und soziologische, die technologische und die politische. Sie alle bilden einen Wirbelsturm mit erosiven und lang anhaltenden Auswirkungen. Unter den disruptiven Kräften ist die Technologie die durchschlagendste. Die Technologien der künstlichen Intelligenz erweisen sich als starke Triebkräfte des Wandels. Sie führen das menschliche Gehirn als Schablone für das Denken von Führungskräften ein, Daten als Grundlage für die Entscheidungsfindung, Maschinen als Lerninstrumente, Computersoftware als Quelle der Erkenntnis undmaschinelles Lernen als Modus für die Analyse von Führungskräften. Revolutionäre Strömungen, die die Konturen des Konzepts selbst untergraben. Die Auswirkungen sind weitreichend: Themen wie Entscheidungsfindung, Führung, strategisches Denken und strategische Kontrolle und sogar das Management der eigenen Person müssen neue Parameter finden.