Diskurse sind das Mittel der Wahl zur vernünftigen bzw. ethischen Befriedung von Konflikten, darin sind sich Philosophen, Soziologen, Betriebswirte etc. weitgehend einig. Die Diskussion zur Realisation von Diskursen dreht sich konventionell um die Herstellung von "diskursförderlichen" und den Abbau von "diskurshinderlichen" Bedingungen. Die Adressaten derartiger Überlegungen und ihr Handeln geraten dabei zunehmend aus dem Blick. Sie werden mit ethischen Abwägungen bzw. Imperativen konfrontiert, über sie werden Annahmen formuliert und im Übrigen kommen Ihre Handlungsgründe innerhalb der Debatte kaum zur Geltung. So wird etwa davon ausgegangen, dass das strategische Handeln von Diskursteilnehmern Ausdruck ihrer eigennutzmaximierenden Orientierung sei und dass ein derartiges Handeln mittels strategiekonterstrategischer Handlungen neutralisiert werden kann. Beiden Annahmen wird im vorliegenden Buch widersprochen, in dem aus psychologisch-subjektwissenschaftlicher Perspektive die Handlungssituation von Diskursteilnehmern gedeutet, sodann die Handlungsgründe für strategische Handlungen unter Bezugnahme auf die vorliegende Diskurssituation untersucht, in der Fortfolge die Bedeutung von strategischen Handlungen für die Adressaten herausgearbeitet und ein Vorschlag zur Veränderung von misslingenden Diskursen entwickelt werden.