- Ein ehrliches London-Porträt von mehr als 40 internationalen zeitgenössischen Fotografen
- Urban und unkonventionell: Die Fotografien in Streets of London verleihen dem "klassischen" Städtebildband eine ganz neue und zeitgemäße Note
- Streets of London bietet neue Perspektiven auf altbekannte und ausgefallene Attraktionen der britischen Metropole
London: Hauptstadt Großbritanniens, Heimat für Weltbürger und Mittelpunkt des Landes - politisch, wirtschaftlich und kulturell. Zusammen mit Paris, Tokio und New York zählt London nicht nur bei Reisenden zu den vier Alpha-Städten der Erde. Kurz gesagt: London ist eine Metropole mit vielen Gesichtern. Streets of London ist eine moderne Version des klassischen Städtebildbands. Um möglichst viele Facetten einzufangen, stellen in diesem Buch zahlreiche Fotografen mit ebenso zahlreichen Sichtweisen und Hintergründen ihren ganz persönlichen Blick auf ihre Lieblingsmetropole vor. Fotografien von weltberühmten Wahrzeichen wie der Tower Bridge, der Themse und der St Paul's Cathedral treffen auf Aufnahmen von weniger bekannten, aber genauso interessanten Stadtteilen. Sie alle wurden von Fotografen gemacht, die ein modernes Auge fürs Detail mitbringen und dank charmanter Porträts Einblicke in ihren kreativen Schaffensprozess erlauben.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
- Urban und unkonventionell: Die Fotografien in Streets of London verleihen dem "klassischen" Städtebildband eine ganz neue und zeitgemäße Note
- Streets of London bietet neue Perspektiven auf altbekannte und ausgefallene Attraktionen der britischen Metropole
London: Hauptstadt Großbritanniens, Heimat für Weltbürger und Mittelpunkt des Landes - politisch, wirtschaftlich und kulturell. Zusammen mit Paris, Tokio und New York zählt London nicht nur bei Reisenden zu den vier Alpha-Städten der Erde. Kurz gesagt: London ist eine Metropole mit vielen Gesichtern. Streets of London ist eine moderne Version des klassischen Städtebildbands. Um möglichst viele Facetten einzufangen, stellen in diesem Buch zahlreiche Fotografen mit ebenso zahlreichen Sichtweisen und Hintergründen ihren ganz persönlichen Blick auf ihre Lieblingsmetropole vor. Fotografien von weltberühmten Wahrzeichen wie der Tower Bridge, der Themse und der St Paul's Cathedral treffen auf Aufnahmen von weniger bekannten, aber genauso interessanten Stadtteilen. Sie alle wurden von Fotografen gemacht, die ein modernes Auge fürs Detail mitbringen und dank charmanter Porträts Einblicke in ihren kreativen Schaffensprozess erlauben.
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Süddeutsche ZeitungREISEBUCH
Klare
Sicht
im
Nebel
Dutzende Fotografen
machen sich
gemeinsam ein
anregendes Bild
von London
VON STEFAN FISCHER
London ist Chaos. Auch außerhalb des britischen Parlaments. Ein alltägliches Nebeneinander von scheinbar Unvereinbarem, das auf sonderbare Art doch ein Ganzes ergibt. Was auch immer Schönheit für einen bedeute, wird die schwedische Fotografin Ashley Nordsletten in dem Bildband „Streets of London“ zitiert, finde sich in dieser Stadt. Und zwar nie mehr als einen kurzen Spaziergang entfernt – egal, wo in London man sich gerade aufhalte.
Die Arbeiten von rund 40 Fotografen sind in dem Band versammelt, den der Verlag teNeues gemeinsam mit dem Designbüro Mendo gestaltet hat. Sie dokumentieren ganz unterschiedliche Facetten, Dutzende sich teils widersprechende Varianten von Schönheit. Dennoch vermittelt „Streets of London“ kein beliebiges Bild. Der Band ist im Kleinen wie die Stadt: heterogen und doch unverkennbar.
Da ist zum einen der Nebel, den sich etliche der Fotografen zunutze machen. Die Straßen und Gebäude lösen sich in ihm auf, und das ist durchaus symbolisch: Der Charakter Londons lässt sich eben nur schwer festmachen, überdies verändert die Stadt ihr Aussehen in hoher Geschwindigkeit. Der Nebel schafft Raum für die Fantasie: Was ist noch nicht da, wird sich aber womöglich bald aus ihm herausschälen?
Eine Faszination übt die Geometrie aus: Kurven sind typisch, sei es im Straßenverlauf oder in der Form neuer Gebäude; selbst U-Bahnsteige sind heftig gekrümmt, etwa in Bank Station. Es gibt also stets ein Dahinter, das vom Standpunkt des Fotografen nicht einzusehen ist – mit ziemlicher Sicherheit jedoch eine neue Facette bereithält.
Überdies spielen Spiegelungen und Schattenwürfe eine wesentliche Rolle in der zeitgenössischen Londoner Straßenfotografie. Auch das hat eine Bedeutung über den optischen Reiz hinaus: Es sind Bilder über die Wechselwirkung, die die Architektur und die Straßenszenen miteinander eingehen. Diese Motive hinterfragen Oberflächen, die womöglich ablenken vom Eigentlichen – oder aber gerade darauf hinweisen. Ein treffendes Motiv hat Boris Nascimento eingefangen in seiner Fotografie „London Eye“. Das Riesenrad gleichen Namens ist grell und bewegungsunscharf im Hintergrund zu sehen. Im Vordergrund stiert eine Überwachungskamera in Nascimentos Objektiv – ein gegenseitiges Belauern, hinter dem die Frage steckt, wer sich welches Bild macht von der Stadt.
Auffallend ist die Menschenleere auf den Fotografien – als das Besondere in der übervollen Stadt. Und dass der Blick in alle Richtungen geht, von unterschiedlichen Niveaus aus sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe. Mal fokussiert er auf ein Detail, mal sind Panoramen zu betrachten. Was man den Fotografien nicht ansieht, ist, dass der Blick ein männlicher ist. Dennoch wüsste man gerne, ob das Mosaik ein anderes wäre, wenn mehr als bloß ein halbes Dutzend Fotografinnen mit ihren Arbeiten in „Streets of London“ vertreten wären.
Gunifort Uwambaga / Mendo (Hrsg.): Streets of London. Verlag teNeues, Kempen 2018. 224 Seiten, 50 Euro.
Hinter jeder Kurve eine neue Perspektive,
so auch in der Westminster Bridge Road.
Lebensstile prallen in der Brick Lane aufeinander.
Fotos: Antoine Buchet, Eren Sarigul
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Klare
Sicht
im
Nebel
Dutzende Fotografen
machen sich
gemeinsam ein
anregendes Bild
von London
VON STEFAN FISCHER
London ist Chaos. Auch außerhalb des britischen Parlaments. Ein alltägliches Nebeneinander von scheinbar Unvereinbarem, das auf sonderbare Art doch ein Ganzes ergibt. Was auch immer Schönheit für einen bedeute, wird die schwedische Fotografin Ashley Nordsletten in dem Bildband „Streets of London“ zitiert, finde sich in dieser Stadt. Und zwar nie mehr als einen kurzen Spaziergang entfernt – egal, wo in London man sich gerade aufhalte.
Die Arbeiten von rund 40 Fotografen sind in dem Band versammelt, den der Verlag teNeues gemeinsam mit dem Designbüro Mendo gestaltet hat. Sie dokumentieren ganz unterschiedliche Facetten, Dutzende sich teils widersprechende Varianten von Schönheit. Dennoch vermittelt „Streets of London“ kein beliebiges Bild. Der Band ist im Kleinen wie die Stadt: heterogen und doch unverkennbar.
Da ist zum einen der Nebel, den sich etliche der Fotografen zunutze machen. Die Straßen und Gebäude lösen sich in ihm auf, und das ist durchaus symbolisch: Der Charakter Londons lässt sich eben nur schwer festmachen, überdies verändert die Stadt ihr Aussehen in hoher Geschwindigkeit. Der Nebel schafft Raum für die Fantasie: Was ist noch nicht da, wird sich aber womöglich bald aus ihm herausschälen?
Eine Faszination übt die Geometrie aus: Kurven sind typisch, sei es im Straßenverlauf oder in der Form neuer Gebäude; selbst U-Bahnsteige sind heftig gekrümmt, etwa in Bank Station. Es gibt also stets ein Dahinter, das vom Standpunkt des Fotografen nicht einzusehen ist – mit ziemlicher Sicherheit jedoch eine neue Facette bereithält.
Überdies spielen Spiegelungen und Schattenwürfe eine wesentliche Rolle in der zeitgenössischen Londoner Straßenfotografie. Auch das hat eine Bedeutung über den optischen Reiz hinaus: Es sind Bilder über die Wechselwirkung, die die Architektur und die Straßenszenen miteinander eingehen. Diese Motive hinterfragen Oberflächen, die womöglich ablenken vom Eigentlichen – oder aber gerade darauf hinweisen. Ein treffendes Motiv hat Boris Nascimento eingefangen in seiner Fotografie „London Eye“. Das Riesenrad gleichen Namens ist grell und bewegungsunscharf im Hintergrund zu sehen. Im Vordergrund stiert eine Überwachungskamera in Nascimentos Objektiv – ein gegenseitiges Belauern, hinter dem die Frage steckt, wer sich welches Bild macht von der Stadt.
Auffallend ist die Menschenleere auf den Fotografien – als das Besondere in der übervollen Stadt. Und dass der Blick in alle Richtungen geht, von unterschiedlichen Niveaus aus sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe. Mal fokussiert er auf ein Detail, mal sind Panoramen zu betrachten. Was man den Fotografien nicht ansieht, ist, dass der Blick ein männlicher ist. Dennoch wüsste man gerne, ob das Mosaik ein anderes wäre, wenn mehr als bloß ein halbes Dutzend Fotografinnen mit ihren Arbeiten in „Streets of London“ vertreten wären.
Gunifort Uwambaga / Mendo (Hrsg.): Streets of London. Verlag teNeues, Kempen 2018. 224 Seiten, 50 Euro.
Hinter jeder Kurve eine neue Perspektive,
so auch in der Westminster Bridge Road.
Lebensstile prallen in der Brick Lane aufeinander.
Fotos: Antoine Buchet, Eren Sarigul
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de