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Erscheint vorauss. 26. Februar 2025
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Ásta Sigurðardóttir (1930-1971) war eine Ausnahmeerscheinung. Schon ihre erste Erzählung 1951, »Sonntagabend bis Montagmorgen«, sorgte für Aufsehen, da sie nicht in die beschauliche isländische Gesellschaft passte. In ihrem Leben, das geprägt war von Liebschaften, Schwangerschaften und Kindern, von Unmengen an Alkohol und unbändigem Schaffensdrang, fand Ásta weder Ruhe noch Frieden. Umso erstaunlicher sind Präzision und Radikalität ihrer Geschichten sowie der sprachliche Glanz ihres Schreibens. Jede der 13 Geschichten, die sie bis zu ihrem frühen Tod verfasst hat, steht wie ein Solitär für…mehr

Produktbeschreibung
Ásta Sigurðardóttir (1930-1971) war eine Ausnahmeerscheinung. Schon ihre erste Erzählung 1951, »Sonntagabend bis Montagmorgen«, sorgte für Aufsehen, da sie nicht in die beschauliche isländische Gesellschaft passte. In ihrem Leben, das geprägt war von Liebschaften, Schwangerschaften und Kindern, von Unmengen an Alkohol und unbändigem Schaffensdrang, fand Ásta weder Ruhe noch Frieden. Umso erstaunlicher sind Präzision und Radikalität ihrer Geschichten sowie der sprachliche Glanz ihres Schreibens. Jede der 13 Geschichten, die sie bis zu ihrem frühen Tod verfasst hat, steht wie ein Solitär für sich, strahlt fast unheimliche Souveränität aus. Ihre Figuren zählen nicht zum klassischen Literaturrepertoire, es sind Tagediebinnen, junge Frauen, die sich nicht für ihr sexuelles Begehren schämen, verschüchterte Kinder, einsame gealterte Damen: beschädigte und überforderte Existenzen, getrieben von unstillbarer Sehnsucht. Ásta Sigurðardóttir Erzählungen ermöglichen einen Blick in alltägliche Abgründe, in Verhärtungen und Vergeblichkeiten sowie in die Brutalität der Verhältnisse. Ihre lauernde Bedrohlichkeit beziehen sie daraus, dass sie Allgegenwärtiges beschreiben, das üblicherweise verdrängt und in seiner Zerstörungskraft unterschätzt wird. Tina Fleckens Übersetzung gelingt es auf eindrucksvolle Weise, die Unmittelbarkeit zu bewahren. Die Erzählungen überwinden sprachliche und zeitliche Distanzen spielend, haben keinerlei Kraft verloren und bohren sich so direkt in uns, wie sie es im Island der 1950er und 1960er Jahre getan haben. »Streichhölzer« ermöglicht endlich die verspätete Entdeckung einer großen isländischen Autorin.
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Autorenporträt
Ásta Sigurðardóttir (1930-1971) wurde im Westen Islands geboren und wuchs ohne Elektrizität und fließendes Wasser auf. In den ersten Jahren bekam sie in der abgelegenen Gegend keine schulische Ausbildung. Ástas Vater gab seine Liebe zu Büchern und Literatur an seine Kinder weiter. Mit 14 Jahren zog Ásta nach Reykjavík, wo sie 1950 die Lehrerausbildung abschloss. Der damals ungewöhnliche Bildungsweg für ein Mädchen vom Land ging einher mit Aufsehen erregenden Auftritten: Ásta kleidete, frisierte und schminkte sich nach dem Vorbild glamouröser Filmstars. Außerdem begann sie zu trinken und wurde schwanger. Das Kind wurde von ihrer Mutter aufgezogen, damit Ásta ihre Ausbildung beenden konnte. Kurz darauf wurde sie wieder schwanger, doch der Vater des Kindes drängte sie zur Abtreibung. Ásta arbeitete als Aktmodell, mit ihrer Rebellion gegen gängige Moralvorstellungen galt sie bald als eine der ersten Bohémiennes in Island. Sie entwarf ein kunstvolles Spielkartenset, schuf Holzschnitte und Aquarellzeichnungen. In ihren Erzählungen berichtete sie von Außenseitern und Randfiguren. Ihre eigene Lebenssituation war zeitlebens prekär, 1957 heiratete sie den Dichter Þorsteinn frá Hamri, mit dem sie weitere fünf Kinder hatte. Nach der Trennung von ihm heiratete sie Baldur Guðmundsson. An den Folgen jahrelangen Alkoholkonsums starb Ásta 1971 im Alter von 41 Jahren.