"Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze", sagt Schiller. Das gilt auch für den Journalisten. Er fixiert für einen Augenblick ein Stück vorübergleitende Zeit. Doch jeder Augenblick kann in der Erscheinung ein Spiegel des Wesens sein. Solche Momentaufnahmen wieder aufblitzen zu lassen - ob in den Katakomben Neapels oder in den Ujamaa-Dörfern Tansanias, ob im Wissenschaftsfortschritt heute oder im historischen Vergleich - ist die Absicht, die sich mit dieser Auswahl aus der Arbeit eines journalistischen Lebens verbindet. Der Herausgeber, motiviert durch das Wiederlesen dieser fast durchweg ungedruckten Rundfunk-Essays, war selbst erstaunt, wie gegenwärtig auch Vergangenes bleibt, wenn das Wesentliche getroffen wurde. Der Leser begleitet die Autorin auf einer Odyssee, die sie zu den Quellen des Nil und zu den Säulen des Herakles führte.