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Der ostdeutsche Transformationsfall galt schon immer als ein besonderer Fall. Zunächst als gegenüber anderen postsozialistischen Ländern besonders privilegiert, dann eher wegen noch immer nicht eingelöster Zielstellungen als besonders problematisch. Mehr als dreißig Jahre nach Beginn des Übergangs zu Demokratie und Marktwirtschaft stellen sich einige Fragen neu und werden neue Fragen gestellt: „Streitfall Ostdeutschland“. So diskutiert die zeithistorische und soziologische Forschung Aspekte des globalen Epochenbruchs seit Ende der 1970er Jahre neu, gerade auch hinsichtlich der Konsequenzen für…mehr

Produktbeschreibung
Der ostdeutsche Transformationsfall galt schon immer als ein besonderer Fall. Zunächst als gegenüber anderen postsozialistischen Ländern besonders privilegiert, dann eher wegen noch immer nicht eingelöster Zielstellungen als besonders problematisch. Mehr als dreißig Jahre nach Beginn des Übergangs zu Demokratie und Marktwirtschaft stellen sich einige Fragen neu und werden neue Fragen gestellt: „Streitfall Ostdeutschland“. So diskutiert die zeithistorische und soziologische Forschung Aspekte des globalen Epochenbruchs seit Ende der 1970er Jahre neu, gerade auch hinsichtlich der Konsequenzen für die postsozialistische Transformation. Damit verbinden sich wiederum besondere Herausforderungen für den ostdeutschen Transformationsfall. Die hier veröffentlichten Studien nehmen diese Herausforderungen an und teilen die Überzeugung, dass in den einunddreißig Jahren Transformation Ostdeutschland zu einem eigenständigen Wirkungskontext geworden ist. Unterstützt wird diese Überzeugung dadurch, dass die bisherige Umgestaltung zu ernüchternden Resultaten geführt hat, mit denen sich Unzufriedenheit, kulturelle und politische Verwerfungen verbinden. Offensichtlich sind so auch an Transformationsperspektive und Transformationsforschung einige neue Fragen zu stellen. Solche nach den Ursachen für diese Entwicklung, nach alternativen Möglichkeiten und Wegen, nach den bisher zu wenig beachteten lebensweltlich-alltäglichen Praktiken und Erfahrungen, mit denen sich vielfach Ursachen wie auch Möglichkeiten verbinden. Das Buch vereinigt Beiträge von Michael Thomas, Monika Walter und Dieter Segert, die sich konzeptionell mit dem Transformationsdiskurs auseinandersetzen, die Beiträge von Ulrich Busch, Thomas Ahbe, Yana Milev und Hans-Christoph Rauh, welche den ostdeutschen Fall kritisch bewerten und in bestimmter Hinsicht neu „aufrollen“. Schließlich werden in den Beiträgen von Steffen Groß, Paula Walk, Nora E. Stognief, Judith Enders, Jana Gebauer, Gerrit von Jorck, Lilian Pungas, Thomas Hartmann und Ortfried Schäffter konkrete Veränderungs- und Gestaltungsprozesse – vom Strukturwandel in der Lausitz bis zu Postwachstumsansätzen – zum Anlass genommen, um die Relevanz alltäglicher Erfahrungen, Praktiken und (organisierten) Lernens für anstehende Transformationen und künftige Umgestaltungen aufzuzeigen.