Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses, Band 3Aktuell die Corona-Pandemie, davor die Klimakatastrophe und die Migrationskrise - die öffentliche Diskussion polarisiert sich, sie wird schriller und der Umgangston wird rauer, ja oftmals sogar unerträglich. Auf der Strecke bleibt nicht die Streitlust, wohl aber die Streitkunst und auch der gesellschaftliche Diskurs. Aber sie sind es, die in der Tradition der Aufklärung die Suche nach tragfähigen Kompromissen und Lösungen für gesellschaftliche Probleme erst ermöglichen.Im vorliegenden Band beschreiben Expertinnen und Experten am Beispiel verschiedener Themenfelder, ob und inwieweit die Aufmerksamkeitsökonomie, welche durch die Digitalisierung noch wirkmächtiger geworden ist, ein regelrechtes Diskursversagen ausgelöst hat. Welche Schäden entstehen dadurch dem Gemeinwesen und der Demokratie? Und was müssen wir tun, um zivilgesellschaftliche Streitkultur zurückzugewinnen und damit das Ringen um Problemlösungen wieder zu ermöglichen?Die Autoren analysieren Themen, die in jüngerer Zeit viel öffentliche Aufmerksamkeit absorbiert haben. Ferner beschäftigen sie sich mit dem von den Redaktionen eher vernachlässigten Meta-Diskurs über die Medien und den Journalismus selbst sowie mit dessen Beeinflussung durch Propaganda. Der Journalismus ist durch seine fortschreitende Unterfinanzierung, aber auch durch teilweise selbstverschuldete Glaubwürdigkeitsverluste in Not geraten. Weitere Abschnitte widmen sich den Unzulänglichkeiten der Auslandsberichterstattung sowie der Rolle der Intellektuellen in unserer Streitkultur.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Alexandra Föderl-Schmid ist geteilter Meinung über den von Stephan Russ-Mohl herausgegebenen Sammelband zur gegenwärtigen Streitkultur. Die Beiträge bewegen sich laut Rezensentin zwischen pauschaler Konstatierung von Angstmache in der Corona-Krise (Stephan Russ-Mohl), eher nüchternen Analysen zur Entstehung von Filterblasen (Christian P. Hoffmann) und Überlegungen zur Flüchtlingsdebatte in den Medien (Michael Haller). Die bei Sammelbänden üblichen Redundanzen und Qualitätsunterschiede zwischen den Texten erkennt Föderl-Schmid auch hier. Der Diskursbelebung dienlich zu sein, scheint ihr der Band jedoch allemal.
© Perlentaucher Medien GmbH
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