Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,0, Bergische Universität Wuppertal (Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen Einfluss hat das Bindungsmuster und die Suche nach Unterstützung in Stresssituationen in forschungshistorisch bisher wenig untersuchter mittlerer Kindheit? Wie wirkt sich Stress umgekehrt auf die Suche nach Unterstützung aus und nimmt dies prädiktiv Einfluss auf die Entwicklung depressiver Symptome? Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit durch die wissenschaftliche Analyse einer empirischen Studie beantwortet werden. Hierbei handelt es sich um die Studie "Middle childhood support-seeking behavior during stress: Links with self-reported attachment and future depressive symptoms" von Dujardin et al. (2016).Menschen wie Tiere sind soziale Wesen, die ohne soziale Beziehungen Kindheit und Jugend nicht überleben. Es ist nicht nur entscheidend, dass strukturell ein soziales Umfeld besteht, sondern auch wie sich die Beziehungen innerhalb dieses Systems qualitativ gestalten. Dabei fungiert die Familie als primärer Sozialisationskontext, wodurch die soziale und emotionale Eltern-Kind-Beziehung die erste seiner Art und maßgebend für das Kind ist. Inwiefern die enge Beziehung zu einer Bezugsperson in der frühen Kindheit Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie ein Kind sich selbst und andere wahrnimmt, und wie die Qualität dieser Beziehung den Menschen im Laufe seiner Entwicklung beeinflusst und unter Umständen stärkt, kann durch die Bindungstheorie nach Bowlby erklärt werden. Mit der Grundidee, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis nach Nähe und Unterstützung durch Andere haben, bezeichnet Bindung eine enge, emotionale, dyadische Beziehung, die im interaktiven Wechselspiel der Bindungsperson und des Kindes ein unterschiedliches Bindungsmuster annimmt. Dabei bilden das evolutionsbedingt angenommene Bindungs- und Fürsorgesystem zwei dependente Systeme. Das Bindungssystem veranlasst das Kind, im Falle objektiv vorhandener oder subjektiv erlebter Gefahr (z. B. Angst), Schutz und Beruhigung bei seinen Bindungspersonen (i. d. R. den Eltern) zu suchen.
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