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Die Studie zeigt erstmals und exemplarisch, wie sich die Einheit eines so disparaten literarischen Oeuvres wie Alfred Döblins durch ein unbewußtes System poetischer Bilder und Phantasmen erschließt, das der erzählenden Rede je unterlegt ist, sie steuert und generiert. Zeichen der Geschichte, des Unbewußten, des Trieblebens gehen dabei magisch transformiert in das symbolische Gewebe der Dichtung ein, wodurch dieser, unbeschadet ihrer Autonomie, welterschließende und heuristische Werte zuwachsen. So ersteht - unter Rückgriff auf archaische Phantasmen mütterlich-thallassaler Geborgenheit,…mehr

Produktbeschreibung
Die Studie zeigt erstmals und exemplarisch, wie sich die Einheit eines so disparaten literarischen Oeuvres wie Alfred Döblins durch ein unbewußtes System poetischer Bilder und Phantasmen erschließt, das der erzählenden Rede je unterlegt ist, sie steuert und generiert. Zeichen der Geschichte, des Unbewußten, des Trieblebens gehen dabei magisch transformiert in das symbolische Gewebe der Dichtung ein, wodurch dieser, unbeschadet ihrer Autonomie, welterschließende und heuristische Werte zuwachsen. So ersteht - unter Rückgriff auf archaische Phantasmen mütterlich-thallassaler Geborgenheit, ödipaler Dramen und Angstlust - ein mythisches Modell der großindustriell-explosiven Moderne, worin sich dionysische Welten entgrenzender Ströme mit den Feuern eines titanischen Größen- und Produktionswahns, Versteinerungen des Lebendigen mit der Belebung des Steinernen verschränken. Das Leben, das sich im Bildraum der Dichtung abzeichnet, entzieht sich romantischen Illusionen ebenso wie den betörenden Tröstungen der Lebensphilosophie, nimmt hingegen überraschend Episteme der heutigen Chaoswissenschaft vorweg. In metapoetischen Flektionsbewegungen ihrer leitenden Bilder entfaltet Döblins Dichtung eine eigene Poetik des Anorganischen, womit sie sich als später Höhepunkt der historischen Avantgarde behauptet. Dabei entwirft sie poetische Figuren des Selbstseins, das weder diskrete Substanz noch physiologische Illusion wäre, vielmehr eine unvordenkliche Konstellation zwischen dem Ich und seinem Unbewußten, zwischen dem Ich und 'seinen' Anderen, zwischen 'männlicher' Selbstbehauptung und dem Vermögen zur affektiven Öffnung und Hingabe, das lange genug unter dem Decknamen des Weiblichen stigmatisiert war.