Strogany und die Vermissten (1940/41) ist wohl der ungewöhnlichste Kriminalroman, der während des Dritten Reiches in Deutschland veröffentlicht wurde: Autor Adam Kuckhoff (1887 ¿ 1943) war im Widerstand gegen das Nazi-Regime aktiv, und schmuggelte zusammen mit Ko-Autor Peter Tarin, alias Edwin Tietjens, zahlreiche zeitkritische Passagen in den Text. Der zunächst als Fortsetzungsroman in der ¿Kölnischen Zeitung¿, dann als Buch erschienene Krimi blieb jedoch der einzige Fall rund um Strogany, den St. Petersburger Sherlock Holmes. Denn als 1942 die Widerstandskämpfer der kommunistischen ¿Roten Kapelle¿ durch abgehörte Funksprüche enttarnt wurden, geriet auch Kuckhoff in die Fänge der GeStaPo. Durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, endete sein Leben am 5. Oktober 1943 im Alter von nur 56 Jahren unter dem Fallbeil. Erst im Jahr 2009 wurde das Urteil durch einen Beschluss des deutschen Bundestages annulliert. Kuckhoffs Ko-Autor und Motivgeber Peter Tarin, alias Edwin Tietjens, entging als weniger exponiertes Mitglied der ¿Roten Kapelle¿ den Verhaftungswellen, sollte jedoch das Ende der Nazi-Dikatatur ebenfalls nicht mehr erleben: der ursprünglich aus Petersburg stammende Berliner Psychiater und Werbefachmann starb im Mai 1944 an den Folgen eines Herzinfarkts. Nach der Erstauflage von ¿Strogany¿ 1941 wurde Kuckhoffs oppositioneller Krimi nie wieder neu aufgelegt. Bis jetzt: Als zweiten Band der ¿Edition Widergänger¿ bringt ebooknews press ¿Strogany und die Vermissten¿ nun ungekürzt als Taschenbuch und E-Book neu heraus, inklusive eines Nachwortes des Herausgebers.
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