Unser heutiger Alltag, ob Berufsleben oder Freizeit, wäre ohne elektrische und elektronische Geräte ebenso wenig denkbar wie überhaupt der wirtschaftliche Wohlstand in den industrialisierten Nationen. Längst sind sie allgegenwärtig und so selbstverständlich, dass uns ihre überragende Bedeutung meist gar nicht mehr bewusst ist. Unsichtbar und unverzichtbar gibt der Strom, vielfältig anwendbar, der Moderne den Takt vor, bringt Bewegung, schafft Helligkeit, erlaubt Kommunikation. Auf lange Sicht haben seine bahnbrechenden Anwendungsmöglichkeiten unser Dasein wohl grundlegender und anhaltender verändert als selbst die einschneidendsten politischen Umwälzungen. Dieses Buch erzählt von den Anfängen der Elektrizitätsversorgung im Grombachtal, in den Ortschaften Unter- und Obergrombach. Es berichtet von den sozialen Folgen des Anschlusses an das Stromnetz, von den Auswirkungen auf Alltag und Broterwerb der Menschen. Untergrombach ging 1917 ans Netz, Obergrombach 1920. Welche Hoffnungen und Erwartungen waren mit der Einführung der Elektrizität verbunden? Welche Widerstände galt es anfangs noch zu überwinden? Die Geschichte der Stromversorgung zweier Dörfer in ländlicher Umwelt schreiben heißt: erzählen von einem Jahrhundert des fast vollständigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels, von Technisierung und Industrialisierung und vom Sog einer Veränderung, dem letztlich nichts und niemand sich hat entziehen können.